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Gottesdienst selbst gestaltet

116 Besucher kamen Sonntag in die besetzte Paul-Gerhardt-Kirche

Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Fotos).
Bielefeld (WB). In der entwidmeten Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße haben sich am Sonntagmorgen 116 Menschen zum Gottesdienst getroffen.


Die Bürgerinitiative, die sich gegen die Aufgabe des evangelischen Gotteshauses wehrt, lädt wieder für Ostersonntag, 10 Uhr, ein. In der heute beginnenden Karwoche gibt es Montag bis Donnerstag jeweils um 18 Uhr eine Lesung. Am Karfreitag wollen die Protestierenden um 14.30 Uhr, zur Sterbestunde Christi, Andacht halten.
Mit Psalmen, Gebeten und Liedern sowie dem Text aus einem Andachtsbuch von Bo Giertz gestalteten die protestierenden Christen Sonntag den halbstündigen Gottesdienst. Am Eingang erhielten die Gottesdienstbesucher Handzettel, die den Ablauf und die Gebets- und Liedtexte aufzeigten. Eingangs wies Claus Grünhoff, der auch die Aufgabe des Liturgen übernommen hatte, darauf hin, dass Strom und Heizung abgeschaltet sind und deshalb eine gewisse Improvisation notwendig sei. Die Hälfte der Menschen in der gut besetzten Kirche, so schätzten die Mitglieder der Initiative, sei aus anderen Gemeinden gekommen, wolle Solidarität zeigen.
Seit einer Woche halten Mitglieder der Bürgerinitiative das Gotteshaus an der Detmolder Straße besetzt. Sie hatten ihre Protestaktion unmittelbar im Anschluss an den Abschiedsgottesdienst am vergangenen Sonntag begonnen. Man warte auf ein Zeichen, bekräftigte Hermann E. Geller, Sprecher der Initiative, gestern. Aber die Landeskirche sei nicht gesprächsbereit, sondern wolle vielmehr ihre Macht zeigen und auf die Protestierenden Druck ausüben.

Artikel vom 02.04.2007