Hotel verlangte Geld für angeblich bestelltes Essen
Die Brautleute Aneta und Pascal B. aus Bielefeld sollten bezahlen, obwohl sie nicht gefeiert hatten. Bielefeld (WB/ca). Ein Hotel aus Bad Salzuflen (Kreis Lippe) hat versucht, ein Bielefelder Brautpaar für eine Hochzeitsfeier zur Kasse zu bitten, die gar nicht stattgefunden hat. Das Amtsgericht Lemgo hat die Klage jetzt abgewiesen. Auf der Suche nach einem festlichen Ambiente für ihr Hochzeitsessen hatten Aneta und Pascal B. im April 2006 mehrere Hotels besichtigt. Auch im Ried-Hotel Bad Salzuflen ließen sie sich von der Frau des Hotelchefs einen Raum für 20 Personen zeigen und den Menupreis nennen, der 36 Euro betragen sollte. »Wir vereinbarten, dass wir uns wieder melden würden, sollten wir Interesse haben«, erinnert sich der Bräutigam. Das Paar hatte sich damals jedoch entschlossen, im Lippischen Hof zu feiern, wo die Party am 9. Juni stieg. Am Tag darauf klingelte das Telefon, und das Ried-Hotel erkundigte sich, wo denn die Hochzeitsgesellschaft am Vorabend geblieben sei, es sei doch alles vorbereitet gewesen. Pascal B.: »Wir hatten uns damals nur unverbindlich erkundigt und zu keinem Zeitpunkt über Details gesprochen. Wie das Hotel auf die Idee kam, dass wir den Raum und das Essen gebucht hätten, ist uns noch heute schleierhaft.« Doch das Hotel ließ sich auf keine Diskussion ein sondern verlangte von den Bielefeldern 360 Euro - die Hälfte des Menupreises, der bei 20 Gäste fällig geworden wäre. Als sich das Ehepaar weigerte, reichte das Hotel eine Klage beim Amtsgericht Lemgo ein - ohne Erfolg. Rechtsanwalt Arndt Schirneker-Reineke, der das Brautpaar vertreten hat: »In der mündlichen Verhandlung konnte sich die Ehefrau des Hotelchefs als Zeugin nicht mehr an Einzelheiten des Gesprächs mit den Brautleuten erinnern. Deshalb hat der Richter die Klage abgewiesen.« Es könne nicht sein, dass eine unverbindliche Anfrage als Buchung ausgelegt werde, erklärte der Anwalt. Das Urteil ist rechtskräftig. Az.:17 C 35/07
Drucken