Von Matthias Meyer zur Heyde Bielefeld (WB). Stabwechsel in Bethel: Zum Februar 2008 löst Pastor Ulrich Pohl den bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Bodelschwinghschen Anstalten, Pastor Friedrich Schophaus, ab.
Pohl wurde am Freitag vom Verwaltungsrat in das verantwortungsvolle Amt gewählt. Der 49-jährige Theologe zeigte sich hocherfreut über das Vertrauen, das Bethel in ihn setzt und nahm überglücklich den Blumenstrauß des Verwaltungsratsvorsitzenden Ortwin Goldbeck entgegen. Der Wahl war eine monatelange anstaltsinterne Sichtung möglicher Kandidaten vorausgegangen. »Satzungsgemäß kann nur ein Theologe Vorstandsvorsitzender werden«, sagte Pressesprecher Jens Uwe Garlichs - Pohl war sein Vorgesetzter in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Wahl erfolgt alle fünf Jahre; Schophaus (65), der sein Amt 1995 antrat, tritt Ende Januar 2008 in den Ruhestand. 14 150 Mitarbeiter, eine Jahresbilanz von gut 800 Millionen Euro, Expansion nicht nur in Bielefeld, sondern auch in Berlin, im Ruhrgebiet und in Bremen - der große diakonische Träger Bethel ist ein »Supertanker«, auf dessen Brücke ein »Kapitän« mit Über- und Weitsicht stehen muss. »Pastor wird sicherlich aus seinen Kenntnissen schöpfen können, die er sich seit seinem 2001 erfolgten Wechsel aus der Lippischen Landeskirche nach Bethel angeeignet hat«, meint Garlichs. Ein Dreivierteljahr vor seinem Amtsantritt hat Pohl naturgemäß noch kein Programm für die Zukunft verkündet. Verwaltungsratschef Goldbeck ist sich aber sicher: »Pastor Pohl hat bereits sehr gute Arbeit für Bethel geleistet. Er ist die richtige Person, Bethel in Fortsetzung der bisherigen guten Entwicklung auch in eine gute Zukunft zu führen.« Teamarbeit ist gefragt. Dem Vorstand gehören zwei Volltheologen an, ein Jurist, ein Pädagoge und ein Finanzspezialist - und dem Vorstandsvorsitzenden liegt traditionell die Öffentlichkeitsarbeit nahe. Goldbeck sieht in ihm einen guten Interessenvertreter behinderter Menschen und »einen entscheidungsfreudigen Diakoniker mit Managementerfahrung«. Ulrich Pohl stammt aus Essen, wuchs aber in Lippe auf. Er studierte Theologie in Paderborn, Bethel und Münster, fing als Vikar in Oerlinghausen an, wurde Gemeindepfarrer in Lage und dort schließlich Superintendent. 2001 zog er mit seiner Frau und den beiden Töchtern (18 und 14) nach Bethel. Am 17. Februar 2008 wird ihn Präses Alfred Buß im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Zionskirche ins Amt des Vorstandsvorsitzenden einführen.
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