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2600 junge Laubbäume
neu am Senner Hellweg

Aktion von Umweltbetrieb und Teutoburger-Wald-Verein


Von Markus Poch (Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Stürme und Borkenkäfer haben im städtischen Forst nördlich der Sennestadt 2006 großen Schaden angerichtet. Drei Mitarbeiter des Umweltbetriebes und 33 freiwillige Helfer vom Teutoburger-Wald-Verein, Ortsgruppe Bielefeld, trafen sich deshalb am Wochenende zu einem engagierten Aufforstungsprojekt.
Im Straßenkeil zwischen Senner Hellweg und der Autobahn 2 pflanzten sie 2 600 junge Bäume auf zwei kahlen Flurstücken mit einer Gesamtgröße von 0,5 Hektar (5 000 Quadratmeter). Unter Aufsicht des Stadtförsters Herbert Linnemann kamen während der vierstündigen Aktion jedoch weder Fichten noch Kiefern in den Boden, obwohl deren Bestand am meisten unter den Umwelteinflüssen gelitten hatte. »Ziel der Forstverwaltung, die ihre Waldbewirtschaftung naturnah betreibt, ist eine allmähliche Umwandlung der Nadelholzreinbestände der Senne in Laubmischwald«, erklärt Linnemann. Sie seien resistenter gegenüber Schädlingsbefall und Wettereinflüssen. Außerdem sei der ursprüngliche Bewuchs der Senne ein mit Buchen durchsetzter Birken-Eichenwald. Kiefer und Fichte hätten sich mit Hilfe des Menschen erst seit dem Mittelalter etabliert, als die Böden nach großflächigen Abholzungen immer nährstoffärmer wurden.
So hatte Herbert Linnemann, unterstützt von den beiden Forsttechnikern Martin Lehnort und Henrik Jazwinski, dieses Mal ausschließlich junge Laubbäume im Gepäck - 2000 Eichen und 600 Buchen aus einer Forstbaumschule bei Bremerhaven. Entlang spezieller Pflanzschnüre steckten die ehrenamtlich aktiven Männer, Frauen und Kinder jeden Meter einen Setzling in die Erde - immer vier Eichen, dann eine Buche, dann wieder vier Eichen. Die Reihen wurden im Abstand von zwei Metern diagonal zum Forstweg angelegt. »Das erleichtert beim Ausforsten den Abtransport größerer Bäume«, sagt Linnemann.
Das Gelände bleibt die nächsten fünf Jahre eingezäunt, damit Knospen und Blattgrün vor Rehen, Hasen und Kaninchen geschützt sind. »Jetzt hoffen wir auf feuchtes Aprilwetter, dann sollten mindestens 90 Prozent der Setzlinge angehen«, schätzt der Förster.
Der Teutoburger-Wald-Verein half bei der Pflanzaktion übrigens nicht nur mit Arbeitskraft, sondern finanzierte mit 1630 Euro auch einen guten Teil der Gehölze. »Es ist das 14. Mal, dass wir zur städtischen Aufforstung Geld spenden«, sagt Vorsitzender Kurz Hohndorf. »Wir bauen auch Schutzhütten, sorgen für den Unterhalt von Wanderwegen, organisieren Säuberungsaktionen. Daran erkennt man, dass wir kein reiner Wanderverein sind.« Sprecherin Marlies Rethmeier ergänzt: »Wir freuen uns so oft über die Natur, wenn wir durch den schönen Wald gehen. Dann können wir auch einmal im Jahr etwas zu seinem Erhalt tun.«

Artikel vom 02.04.2007