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Gildemeister auf Rekordkurs

Werkzeugmaschinenhersteller will 2007 so viel verdienen wie nie zuvor

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Gildemeister profitiert weiterhin von der weltweit steigenden Nachfrage nach Werkzeugmaschinen. Für das laufende Jahr peilt der Bielefelder Konzern sein bestes in der 137-jährigen Firmengeschichte an. »2007 wollen wir mehr verdienen als im Rekordjahr 2000«, sagte Vorstandschef Rüdiger Kapitza.

Auf ein Rekordhoch kletterte in den vergangenen zwölf Monaten auch der Aktienkurs. Das im S-Dax notierte Gildemeister-Papier stieg 2006 um 63 Prozent auf 9,56 Euro und hat damit den Unternehmenswert um 160 Millionen Euro auf 414 Millionen Euro erhöht. Inzwischen ist der Kurs bei 12,35 Euro auf ein Allzeithoch angekommen. Gildemeister-Aktien werden seit 1955 an der Börse gehandelt.
Aktuelle Prognosen für den Welt-Werkzeugmaschinenmarkt gehen für 2007 von einem Wachstum von vier bis fünf Prozent aus, in Deutschland sogar von acht Prozent. »Gildemeister ist erfolgreich in das Jahr 2007 gestartet«, sagte der 52-jährige Top-Manager weiter. Für das Gesamtjahr geht er von einem Auftragseingang von 1,5 Milliarden Euro aus nach 1,44 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.
Der Bestelleingang für das quasi abgeschlossene erste Quartal liege bereits bei 375 (Vorjahresquartal 339,2) Millionen Euro. Entsprechend plant Gildemeister einen Umsatz von mehr als 1,37 (2006: 1,33) Milliarden Euro. Den Jahresüberschuss von 27,1 Millionen Euro im Jahr 2006 möchte Kapitza deutlich übertreffen und dabei auch das bisherige Rekordergebnis von 38,1 Millionen Euro aus dem Jahr 2000 toppen.
Dazu will Gildemeister etwa 6500 (2006: 6000) Maschinen, die bis zu 1,6 Millionen Euro teuer sind, absetzen. Etwas mehr als jede zweite Maschine verkaufte der Konzern mit seinen Produktionsstandorten in Deutschland, Polen und Schanghai ins Ausland. Größter Markt ist neben Deutschland nach wie vor das übrige Europa mit einem Anteil von 36 Prozent. Stark im Kommen ist Asien, wo jede zehnte Maschine einen Käufer fand. Kapitza: »2007 wollen wir in Asien 1000 Maschinen verkaufen.«
Kein Geld verdient Gildemeister derzeit in Amerika. Das will Kapitza ändern. »Wir wollen in den USA sechs bis sieben Millionen Euro in Servicecenter investieren, um mit unseren Maschinen näher am Kunden zu sein.« Schließlich seien gerade die Amerikaner wie kaum eine andere Nation bereit, High-Tec-Maschinen zu kaufen. Sorgen bereitet Kapitza allerdings der starke Euro gegenüber den Dollar.
Unterdessen arbeiten die mehr als 400 Ingenieure ständig an der Verbesserung der Maschinen. Noch besser, noch schneller, noch zuverlässiger und bis auf den Tausendstelmillimeter genau - dahin geht Kapitza zufolge die Reise. »Die einzelnen Komponenten werden immer intelligenter.« 17 Neuentwicklungen kündigte der weltgrößte spanende Werkzeugmaschinenhersteller für die weltweit bedeutendste Messe für Werkzeugmaschinen, der EMO (17. bis 22. September in Hannover) an.
Immer wichtiger wird neben dem Bau der Maschinen der Bereich Service der Gildemeister-Sparte DMG. Inzwischen macht der Service 31 Prozent des Konzernumsatzes aus.

Artikel vom 30.03.2007