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Nullnummer: Werder scheitert an der Cottbus-Wand


Cottbus (dpa). Als die orangene »Entsorgungs-Brigade« des FC Energie den Titelaspiranten SV Werder erneut genervt hatte, kochte der Frust im Lager der Grünen hoch. »Hin- und Rückspiel gegen Cottbus nur unentschieden - das ist schon ärgerlich«, erregte sich Bremens Manager Klaus Allofs nach der Nullnummer. »Cottbus hat nix gemacht. Ich weiß gar nicht, was die zu feiern haben«, moserte Torsten Frings.
Aaron Hunt fühlte sich durch den doppelten Energie-Riegel wie »beim Handball«. Und Trainer Thomas Schaaf flüchtete nach der verpassten Chance, durch den Bayern-Sieg gegen Schalke auf den Sonnenplatz der Bundesliga zurückzukehren, in Ironie: »Selbst wenn wir gewonnen hätten, hätte man uns nicht den Gefallen getan, die Saison abzupfeifen.« Für Allofs wird es ein Vierkampf und ein bis zum Ende enges Rennen um die Meisterschale: »Leider.«
90 Minuten hatte der Gast die defensiven Lausitzer, die aus Aberglauben nach den jüngsten Erfolgen bei Hertha und dem BVB in den neon-orangen Auswärts-Trikots angetreten waren, in deren Hälfte eingeschnürt. Unglaubliche 73:27 Prozent Ballbesitz, 22:8 Torschüsse, 4:0 Ecken, 18:7 Flanken, ein Abseitstor von Hunt sowie ein Latten-Kopfball von Mertesacker reichten aber wie beim 1:1 im ersten Aufeinandertreffen der Saison nur zu einem Zähler. »Das war schon die dritte Möglichkeit, wieder an Schalke vorbeizuziehen, es werden nicht mehr so viele kommen«, fürchtete der glücklose Miroslav Klose, den die Verzweiflung im schmalen Gesicht stand. Dass der Favorit kein Mittel fand, die Lausitzer Mauer zu knacken, lag auch am weiter schwächelnden Torjäger, der nun schon seit 942 Minuten ohne Treffer ist.

Artikel vom 02.04.2007