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Kahn rastet aus und sieht nur Gelb

Bayern-Torwart leistet sich Catcher-Einlage gegen Sören Larsen


München (WB/o.k.). Der Mann spielt eigentlich auf Bewährung. Seinen letzten Ausraster leistete er sich nach dem Spiel gegen Real Madrid. Auch gegen Tabellenführer Schalke 04 zeigte Oliver Kahn sein hässliches Gesicht.
Opfer war diesmal allerdings kein Doping-Kontrolleur, den der Torwart des deutschen Rekordmeisters lautstark beschimpfte. Dazu hatte er auch noch einen Urinbecher durch den Raum geworfen. Sein Opfer am Samstag war ein Gegenspieler.
In der 68. Minute trat Christian Pander eine Ecke in den Strafraum, in der Luft kollidierten Kahn und der in der 35. Minute eingewechselte Sören Larsen miteinander. Und dann führte sich der »Vulkan« wie Wrestling-Legende Hulk Hogan auf, hebelte den Schalker mit seiner ausgefahrenen Rechten aus, versuchte dann allerdings, sich sofort bei seinem Gegner zu entschuldigen.
Schiedsrichter Herbert Fandel stand perfekt, konnte die Situation genau beobachten. Seine Reaktion: Er zeigte dem Bayern-Kapitän die gelbe Karte. Der Pianist und das besondere Gespür für Zwischentöne: »Da er ihn nicht geschlagen hat, habe ich ihm nicht Rot gezeigt.« Verständnis hatten dafür nur die Münchener Fans.
Eine besonders absurde Erklärung fand FCB-Coach Ottmar Hitzfeld: »Oliver hat doch nur versucht, ihn zu umarmen.« Deutlicher wurde da schon sein Boss. Franz Beckenbauer, für einen Bezahlsender als Co-Kommentator im Dienst: »Solche Aktionen gehören sich einfach nicht. Das ist ja nicht mal bei Maske gegen Hill erlaubt. Oliver hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er vom Platz geflogen wäre.«
Und wie reagierte der Täter? Der hatte sich wieder total im Griff und wollte über diese Aktion kein Wort verlieren.

Artikel vom 02.04.2007