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»Dann sprechen
wir von Rückzug«

Noch immer auf der Suche: Präsident Udo Fölling.

Baskets-Boss Fölling sucht Sponsor

Paderborn (WB). Klassenerhalt gesichert, die Play-offs fest im Visier: BBL-Aufsteiger Paderborn Baskets liefert eine tadellose Saison ab, wären da nicht finanzielle Probleme. Vor dem Heimspiel gegen Titelanwärter Brose Baskets Bamberg (Sa., 19.30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) sprach Sport-Redakteur Elmar Neumann mit Präsident Udo Fölling über die Paderborner Perspektiven.
Herr Fölling, die sportliche Qualifikation für die kommende Saison hat der Verein in der Tasche, wie aber ist es um die wirtschaftliche bestellt?Udo Fölling: Die ist noch offen. Um den Erstliga-Standort Paderborn langfristig zu sichern, benötigen wir rechtzeitig einen zuverlässigen Hauptsponsor, aber diese Suche gestaltet sich sehr schwer. Dabei reden wir über eine angestrebte Größenordnung von nur 350 000 bis 400 000 Euro, mit der wir deutlich unter dem durchschnittlichen Liga-Niveau liegen. Wir bieten unsere Werbeleistungen zu günstigen Konditionen an.

Wieviel Zeit geben Sie sich für diese Suche noch?Udo Fölling: Wir werden uns Ende April konkret zu diesem Thema äußern und uns bis dahin intensiv mit den möglichen Optionen auseinandersetzen. Entweder gelingt es uns noch, einen Hauptsponsor zu finden und die Langfristigkeit zu garantieren oder wir müssen erkennen, dass das Potenzial nicht groß genug ist. Dann sprechen wir von einem kontrollierten Rückzug in die zweite Liga.
Macht der Verein etwas falsch oder wie ist es sonst zu erklären, dass trotz glänzender sportlicher Leistungen und eben solcher Stimmung bei den Heimspielen kein Unternehmen überzeugt werden konnte? Seit dem Rückzug des ehemaligen Hauptsponsors »Schröno« sind immerhin zehn Monate vergangen.Udo Fölling: Es mangelt sicherlich nicht an Aktivitäten unsererseits. Es kommen immer wieder Leute auf mich zu, die wissen wollen, ob wir diese oder jene Firma schon angesprochen haben. Diese Fragen kann ich in mindestens 98 Prozent der Fälle mit Ja beantworten. Wir lassen nichts unversucht, doch es ist anscheinend extrem schwer, in Ostwestfalen einen Hauptsponsor für einen Basketball-Bundesligisten zu finden. Da tut sich die Konkurrenz in Großstädten etwas leichter. Gleiches gilt für Bamberg oder Quakenbrück, wo die BBL-Teams einziger Werbeträger sind.

Welche Chance ist größer? Dass die Baskets noch die Play-offs erreichen oder bis zum Saisonende noch einen Hauptsponsor finden?Udo Fölling: Die Frage kann und möchte ich nicht beantworten. Es wäre aber hilfreich, wenn wir Bamberg schlagen und uns noch für die Play-offs qualifizieren.

Artikel vom 31.03.2007