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Karstadt-Quelle heißt künftig Arcandor AG

Neuer Name gilt für Holding - Warenhäuser und Reisegeschäft profitabel - Versand schwach

Baut um: Karstadt-Chef Thomas Middelhoff.
Düsseldorf (Reuters). KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff krempelt den einstigen Krisenkonzern ungebremst weiter um. Nach der Komplettübernahme des Reiseanbieters Thomas Cook will Middelhoff mit einem neuen Namen bekräftigen, dass KarstadtQuelle immer weniger auf dem klassischen Warenhaus- und Versandgeschäft ruht. Der Konzern soll künftig »Arcandor AG« heißen und als reine Finanzholding agieren.
Die Markennamen Karstadt, Quelle und Thomas Cook bleiben aber erhalten. »Dieses Unternehmen ist ein völlig anderes als das Krisenunternehmen von 2004 und 2005«, begründete Middelhoff gestern den Namenswechsel, der mit der Umstellung auf ein gebrochenes Geschäftsjahr ab 1. Oktober gelten soll. Durch die Verschmelzung von Thomas Cook mit der britischen MyTravel wird künftig mehr als die Hälfte der Umsätze in der Touristik erwirtschaftet. Der Anteil des Versandhandel wird dagegen nach dem geplanten Neckermann-Börsengang auf unter 20 Prozent schrumpfen.
Mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen knapp drei Jahre nach der Beinahe-Pleite im Rücken versprach Middelhoff den Aktionären die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung im kommenden Jahr.
2006 verbuchte Karstadt-Quelle einen Konzerngewinn von 345,6 Millionen Euro nach einem Verlust von 316,5 Millionen Euro im Jahr davor. Dabei verdoppelten die Warenhäuser das operative Ergebnis auf 146 Millionen Euro. Das Touristikgeschäft von Thomas Cook kam mit einem operativen Gewinn von fast 200 Millionen Euro auf ein Rekordergebnis. Die Versandsparte rutschte mit 32 Millionen Euro in die Verlustzone.

Artikel vom 30.03.2007