30.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Drastischer Personalabbau beim Modekonzern Hucke

273 Mitarbeiter betroffen - Marke Frank Eden verkauft

Die Hucke AG will sich durch radikalen Personalabbau sanieren. Foto: Mattner

Von Wilfried Mattner
Lübbecke (WB). Die Hucke AG wird sich von 273 Mitarbeitern trennen und damit die Belegschaft in etwa halbieren. Dies ist das Ergebnis der seit November 2006 laufenden Sanierungsbemühungen beim insolventen Bekleidungshersteller in Lübbecke. Vorstand und Betriebsrat stellten gestern den Mitarbeitern in einer Betriebsversammlung die wesentlichen Inhalte eines zwischen beiden Gremien vereinbarten Interessenausgleiches vor. Dessen Ziel ist die nachhaltige Konsolidierung des Unternehmens.
Vorstandschef Gerd Eversheim betonte, dass die insbesondere seit November bestehende schwierige Situation nur durch das Engagement aller Mitarbeiter bis heute habe überbrückt werden können. »Ich weiß, dass dies ein harter Einschnitt ist. Aber mit dieser Vereinbarung ist die lange Zeit der Unsicherheit für alle Mitarbeiter vorbei und endlich eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Hucke geschaffen.«
Der massive Personalabbau geht einher mit einer Neustrukturierung des Unternehmens. Der Konzern wird künftig in vier Divisionen und einen Zentralbereich gegliedert. Trennen wird er sich von der Marke Frank Eden Woman: Sie wird verkauft. Die vier Divisionen gliedern sich in DOB (Damenoberbekleidung), Haka (Herrenkonfektion), KOB (Kinderoberbekleidung) und Venice Beach (Hucke-Sport-Label). Mit der Konzentration auf Kernbereiche will Hucke die langfristige Überlebensfähigkeit sichern. Zudem würde die Voraussetzung für den Einstieg potenzieller Investoren geschaffen, heißt es in einer Erklärung der Geschäftsleitung.
Von den 273 Stellen, die zur Disposition stehen, entfallen 230 auf die Zentrale in Lübbecke. 171 Mitarbeitern will die Geschäftsleitung anbieten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Zeitarbeitsverträge würden nicht verlängert. Einige Mitarbeiter verließen Hucke auf eigenen Wunsch.

Artikel vom 30.03.2007