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Ab jetzt wird nach vorne geschaut

Volksbank Bielefeld: Konsolidierung bis Jahresende - Gute Ausgangsbasis

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Aufbauend auf ein zufriedenstellendes Jahresergebnis 2006 will die Volksbank Bielefeld ihre Konsolidierung bis zum Jahresende abschließen. Die Perspektiven sind sehr gut, versichert Vorstandssprecher Peter Schröer. Die Folgen von Fehlentwicklungen im Immobiliengeschäft seien größtenteils verdaut.

Die Volksbank Bielefeld, mit 146 Jahren immerhin älteste Kreditgenossenschaft in Westfalen, hat 2006 Geschäfte ausgebaut und an Stärke gewonnen. Schröer: »Wir haben die Bilanzstrukturen optimiert und uns auf dem hart umkämpften Bielefelder Bankenmarkt erfolgreich behauptet.«
Nirgends außer in Düsseldorf sei der Wettkampf so hart wie am Teuto, sagt Schröer, der sich auf seinen Dachverband WGZ beruft. Dort rechnet die Volksbank selbst mit zehn Prozent Marktanteil. Allein im Jahr 2006 kamen 1024 neue Bankteilhaber für die Einstandssumme von 100 Euro dazu. Die 25 504 Genossenschaftler, eine Quote von 1:2, sind in NRW einzigartig, versichert Schröer.
Von der anspringenden Konjunktur profitiert die Volksbank (18 Standorte, davon drei SB-Räume) beim Kreditgeschäft. Baufinanzierungen und Konsumentenkredite lagen um 30 Prozent über Vorjahr. Neu-Darlehen brachten ein Plus von sechs Prozent oder 61 Millionen Euro. Bei Betriebsmitteln für Mittelstand und Handwerk erhöhte sich das Volumen um 66 Prozent. Dass die Summe der Ausleihungen mit 393 Millionen vier Prozent unter Vorjahr blieb, führt die Bank auf bilanzielle Bereinigungseffekte zurück.
Die Insolvenz des Bauträgers Areal hat die Bank mehrere Millionen Euro gekostet, meint Schröer. Bauunternehmer Willy Epke war zeitweise bedeutendster Kunde der Bank, die sein Geschäftsmodell der Einmalzahlung zum Einzug ins neue Haus finanziell begleitete, aber auch seine Entwicklung neuer Baugebiete. Man habe sich, nicht zuletzt in äußerst konstruktiver Zusammenarbeit mit Insolvenzverwalter Klaus Knetter, inzwischen weitestgehend geeinigt, berichtet die Volksbank. Schröer: »Die Situation ist bereinigt.« Die Bank hat durch zusätzliche Finanzmittel geholfen, dass angefangene Areal-Objekte für Familien fertig gebaut werden konnten. Engagiert ist die Bank auch in der Veräußerung des Immobilienbestandes der Areal. Willy Epke selbst steht demnach inzwischen in einem privaten Insolvenzverfahren.
Die Umstrukturierungen sorgten auch für die auf 583 Millionen Euro gesunkene Bilanzsumme. Das Betriebsergebnis von sechs Millionen liegt knapp hinter Vorjahr. Am Bilanzgewinn von 841 000 Euro sollen die Genossen teilhaben -Ê mit 4,5 Prozent Dividende. In Zukunft soll die Volksbank wieder leichter Geld verdienen, sagt Vorstand Michael Kittel: »In der Vergangenheit wurde einiges durch Risiken abgezogen, die sich aus Verbindungen der Vergangenheit ergeben hatten. Das ist vorbei.«

Artikel vom 31.03.2007