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OWL sucht Arbeitskräfte

13 Prozent mehr offene Stellen -ĂŠArbeitslosenzahl geht zurück

Von Bernhard Hertlein
Nürnberg/Bielefeld (WB). Deutlich weniger Arbeitslose, mehr offene Stellen: Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat im März der Frühling Einzug gehalten. In Ostwestfalen befürchtet die Wirtschaft bereits einen Mangel an Fachkräften.

Das Ausmaß des Rückgangs hat nach der Bekanntgabe durch die Bundesagentur für Arbeit gestern auch die Experten freudig überrascht. Bundesweit sank die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 9,8. Mit 4,1 Millionen nähert sich die Zahl der Arbeitslosen jetzt der Vier-Millionen-Grenze. In Ostwestfalen-Lippe reduzierte sich die Quote von 9,1 auf 8,8 Prozent. Die Region schneidet damit noch besser ab als NRW mit einem Rückgang von 10,4 auf 10,2 Prozent.
Besonders positiv: Die Zahl der offenen Stellen hat sich in OWL um 1513 auf 12 887 und damit gegenüber dem Vormonat um 13,3 Prozent erhöht. In Nordrhein-Westfalen betrug der Zuwachs insgesamt »nur« 3,6 Prozent. Mit einem Anstieg um 15,9 Prozent liegt Bielefeld/Gütersloh unter allen Bezirken der NRW-Landesagentur an der Spitze.
Noch deutlicher fällt der Zuwachs aus, wenn man ihn mit der Zahl von März 2006 vergleicht. Nun ergibt sich für OWL ein Zuwachs um 41,1, NRW von 25,5 und den Bezirk Bielefeld/Gütersloh sogar von 80,5 Prozent.
Angaben der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen bestätigten gestern die positive Entwicklung.
Demnach wollen aktuell 28 Prozent der Industriebetriebe Personal einstellen. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben von IHK-Pressesprecher Jörg Deibert zum gleichen Zeitpunkt nur 18 Prozent. Der Anteil der Firmen, die Arbeitsplätze abbauen wollen, habe sich von 34 auf 16 Prozent mehr als halbiert. Grund für die geplanten Neueinstellungen ist die gute Auftragslage. 46 Prozent sind nach IHK-Angaben schon jetzt voll ausgelastet; vor einem Jahr war es 23 Prozent -ĂŠalso die Hälfte. »Inzwischen ist es so, dass in den Betrieben die Ingenieure, Maschinenbauer und anderes Fachpersonal bereits knapp werden«, erklärte Deibert.
Trotz der guten Entwicklung gibt es allerdings auch in OWL noch sieben Mal mehr Arbeitslose als offene Stellen. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 30.03.2007