30.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ausgeprägter Wille zum Sieg

Oberliga-Krimi: Arminia II kann am Sonntag mit SV Lippstadt gleichziehen


Bielefeld (WB/jm). Die extrem lauten Klänge, die aus Hernes Kabine dröhnten, sollten wohl nicht zuletzt als Botschaft für den schräg gegenüber untergebrachten Gastgeber gedacht sein. »Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen . . .«, gab Barde Xavier Naidoo der Truppe aus dem »Pütt« musikalisch mit.
Bloß eine leere »Drohung«. Denn Herne blieb am Mittwochabend im Oberliga-Nachholspiel gegen Arminia II im Bereich seiner Möglichkeiten. Der solide Einsatz langte nicht, um beim Bundesliga-Unterbau den Negativtrend seit dem Regionalligaverzicht zu stoppen. »Wenn ich die letzten zehn, 15 Prozent nicht habe, dann habe ich auch keine Chance,« verweist Westfalia-Trainer Frank Schulz auf die schwierige Motivationslage nach dem Lizenzschock.
Die Vorschusslorbeeren, die Schulz in Richtung DSC verteilt hatte (»Bielefeld ist an einem guten Tag für mich die spielstärkste Mannschaft der Liga«), griffen mit Verspätung. »Wir wollten nach dem Gütersloh-Spiel wieder ins Rennen rein, und das ist uns gelungen,« freute sich DSC-Trainer Detlev Dammeier, wie das Team die erste Niederlage unter seiner Regie weggesteckt hatte.
Gestern sah er sich die DVD-Aufzeichnung der Begegnung an und war angetan »von der Aggressivität und von dem Willen, das Spiel gewinnen zu wollen.« Daraus habe sich ein teils schön anzusehener Fußball entwickelt, Ballpassagen »mit zehn Kontakten in den eigenen Reihen.«
Am Sonntag in Lippstadt wird's erheblich schwerer. Die Ausgangskonstellation ist brisant. Mit einem »Dreier« am Waldschlösschen könnte Arminias U 23 mit dem amtierenden Spitzenreiter nach Punkten gleichziehen; es wäre dann der achte Auswärtssieg dieser Saison. Nur Schalke II gewann auf fremdem Terrain einmal mehr. Gerade rechtzeitig machte es der neue Zweite am Mittwoch vor (2:0) und nahm Lippstadts »Heimfestung« ein. Die erste SV-Niederlage vor heimischer Kulisse nach zehn Siegen in Serie. Was »Königsblau« kann, sollte für die Blauen ebenso machbar sein. Dammeier: »Das wird ein schönes Spiel, auf das wir uns alle freuen können.« Lippstadt bezahlte den Fehlschlag zudem teuer. Stürmer Issa Issa schied mit einem Muskelfaserriss aus. Das »Sorgenkind« bei Arminia heißt Marcel Stadel, der am Mittwoch mit einem schmerzhaften Pferdekuss ausgewechselt werden musste. »Das ist gleich dick geworden. Wir müssen die Entwicklung bis Sonntag abwarten,« sagt Dammeier.

Artikel vom 30.03.2007