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Absolventen haben
beste Karrierechancen

»Energietag« der Fachhochschule warb um Nachwuchs

Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Schachfiguren von der Stange - die hat es gestern in der Fachhochschule gegeben: Schüler, die beim »Energietag« dem Labor für Werkzeugmaschinen einen Besuch abstatteten, konnten sich eine Figur wünschen - Dame, Bauer oder Pferd - und beobachten, wie sie in einem Drehzentrum entstand: In einer Minute wurde aus einer Aluminiumstange der Bauer, dass die Späne nur so flogen.

Zum neunten Mal hatten die Fachbereiche Elektro- und Informationstechnik sowie Maschinenbau Schüler aus der gesamten Region an die Wilhelm-Bertelsmann-Straße eingeladen. Ihr Ziel: für ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu werben. Das Motto: »StudyING: Ideen für die Zukunft«. Gut 650 Schüler kamen mit ihren Lehrern, diesmal waren auch 16 Gymnasien vertreten.
»Wir freuen uns über die Riesenresonanz«, sagte Rektorin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff und betont, dass die FH auch einiges zu bieten habe: Studiengänge mit guten Berufsaussichten, die vielschichtig und spannend sind; dazu eine anwendungsorientierte Vermittlung, die auf Problemlösungen hin trainiert. »Uns ist es wichtig, für ein Ingenieurstudium zu werben.«
Zugleich sollten die jungen Leute an diesem »Energietag« die Gelegenheit bekommen, Einblicke in das Studium zu gewinnen, betont Prof. Dr. Hildegard Manz-Schumacher. Die bot zum Beispiel auch Ronald Schünemann aus dem Labor für elektrische Maschinen: Er demonstrierte Interessenten einen Linearantrieb - »die modernste Antriebstechnik, die zum Beispiel im Werkzeugmaschinenbau eingesetzt wird.«
Windkanalversuche mit zwei- und dreiblättrigem Rotor gab es im Labor für Regenerative Energien, in dem direkt nach der Eröffnung Andrang herrschte; Norbert Grimpe und Student René Prüßner führten im Kunststofflabor die Kontrolle von Werkteilen mittels thermischer Verfahren, also Wärmebildkamera, vor. Und wohin der Zug geht, erläuterte Prof. Dr. Dirk Zielke, der sich mit Polymerelektronik befasst und über intelligente, »smarte« Textilien nachdenkt: »Sie könnten Zusatzfunktionen haben wie Tasten für MP3-Player oder Fasern, die sich aufheizen.« Aktuell arbeitet Zielke daran, intelligente, aktive Folien mit Anzeigen, Display und Sensoren zu entwickeln. »Sie könnten zum Beispiel als Temperatursensoren auf Joghurtbechern dienen.«
Einblicke in die Berufswelt und die Einsatzfelder von Ingenieuren boten daneben auch die 14 externen Aussteller - von Hella über Miele bis zu den Stadtwerken und Goldbeckbau. Wie gut die Aussichten für Ingenieure derzeit sind, beschrieb Prof. Dr. Gerhard Zenke, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau: »Uns werden die Absolventen aus den Händen gerissen.« Vor allem Mittelständler fragen gezielt nach, nutzen die Fachhochschule als Jobbörse.

Artikel vom 30.03.2007