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Kommentar: Wellness lässt Rubel rollen

Wellness in Deutschland: Da ist Ostwestfalen-Lippe vergleichsweise gut aufgestellt. Auch 2006 war wieder ein Erfolgsjahr: 2,8 Prozent mehr Gäste, ein Plus der Nächtigungen um 0,5 Prozent -Êdas kann sich ganz besonders angesichts des hohen Ausgangsniveaus sehen lassen.
Dass die Region in der Beherbergungsstatistik des Landes NRW stets den ersten Platz einnimmt, liegt freilich an den zahlreichen Kurkliniken. Diese haben allerdings in den vergangenen Jahren dank vieler Gesundheitsreformen kräftig Federn lassen müssen.
Wie auch die jüngsten Turbulenzen in Bad Salzuflen mehr als deutlich zeigen, ist das Bäderwesen rasant im Umbruch. Die heimischen Kliniken haben sich durch Spezialisierung aber gut darauf eingestellt -Êund auch im Bereich der Wellness-Hotels kann die Region mit drei hochqualifizierten Häusern in Bad Driburg, Bad Lippspringe und Halle aufwarten, die im Bereich von »Selfness« und »Medical Wellness« Akzente setzen.
Vieles spricht also dafür, das Image von Ostwestfalen als »Heilgarten Deutschlands« nicht nur zu pflegen, sondern auszubauen. Dies umso mehr, als dass qualifizierte Partner Gewehr bei Fuß stehen - was man von den eifersüchtigen und wenig teamfähigen Wanderfreunden nicht gerade behaupten kann, die das Konzept der »Hermannshöhen« alles andere als euphorisch mittragen.
Mit »Wellness 50plus« und der »Wellness-Radroute« existieren zwei Pflänzchen, die weiterhin gut gegossen werden sollten, damit sie sich zu starken Bäumen entwickeln. Die Vermarkter des Reiseziels OWL sollten strategisch langfristig denken und Kernkompetenzen stärken. Nur so lässt sich der Spitzenplatz in der Statistik verteidigen, zumal die professionellere Vermarktung des Landes NRW als Reiseziel darauf abzielt, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese mit Leben zu erfüllen, ist die Aufgabe in den Regionen. Modethemen wie »Wandern«, »Park- und Gartenlandschaft« oder »Kultur« sollten in Ostwestfalen daher klar dem »Heilgarten«-Image dienend untergeordnet werden.
Thomas Albertsen

Artikel vom 06.04.2007