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Blair empört über
ein neues Video

Soldat »entschuldigt sich« bei Iran

London/Teheran (dpa). Mit der Veröffentlichung eines »Geständnis«-Videos hat die Krise um die Gefangennahme von 15 britischen Soldaten durch den Iran einen neuen Höhepunkt erreicht.
Nathan Thomas Summers: »Wir sind in iranische Gewässer eingedrungen.«

Premierminister Tony Blair reagierte mit Empörung auf die Aufnahmen, die am Freitag vom iranischen Staatsfernsehen verbreitet wurden. Darin entschuldigt sich ein Marinesoldat dafür, vor einer Woche mit seiner Einheit in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen zu sein.
Im UN-Sicherheitsrat konnten sich die Briten mit dem Wunsch nach einer Verurteilung des Iran nicht durchsetzen. Von der EU bekamen sie Unterstützung.
In dem kurzen Video bekannte sich der Marinesoldat Nathan Thomas Summers schuldig. »Wir sind ohne Erlaubnis in iranische Gewässer eingedrungen und wurden von der iranischen Küstenwache festgenommen.« Der Brite war in dem Video gemeinsam mit der einzigen Frau unter den Festgenommen zu sehen, der 26-jährigen Faye Turney, und einem weiteren Soldaten.
Blair bezeichnete das Video als »Manipulation«, die niemanden in die Irre führen werde. Die einzige mögliche Lösung der Krise sei die sofortige Freilassung der Soldaten.
Die EU fordert die sofortige Freilassung der britischen Soldaten. Im Entwurf für eine Erklärung der in Bremen versammelten 27 EU-Außenminister hieß es, die Gefangennahme während sei illegal gewesen. »Der Iran muss klein beigeben«, sagte ein EU-Diplomat am Freitag.
Im UN-Sicherheitsrat scheiterte London mit dem Versuch, eine Verurteilung des iranischen Vorgehens durchzusetzen. Das höchste UN-Gremium äußerte am Donnerstagabend in New York lediglich »große Besorgnis«. Eine schärfere Botschaft, in der eine sofortige Freilassung der Seeleute gefordert war, verhinderte UN-Vertretern zufolge Russland.

Artikel vom 31.03.2007