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Garten mit »Wasseranschluss«

Ob Teich oder Bach - erlaubt ist, was gefällt und was das Grundstück hergibt

Immer mehr Gartenbesitzer wünschen sich das Element Wasser in ihrem grünen Reich. Ob die Wahl auf einen großen Naturteich oder auf einen kleinen Tümpel fällt, ist abhängig von der Größe des Gartens und des Budgets.
Fachkundig angelegte Wasseranlagen im Garten benötigen nur wenig Pflege. Allerdings sollten abgestorbene Pflanzenteile und Laub regelmäßig entfernt werden. Auch die Uferbepflanzung muss von Zeit zu Zeit ausgedünnt werden.
Der Fachhandel bietet zum Beispiel Fertigteiche an, vorgeformte Wannen, deren Einbau auch Gelegenheits- Heimwerkern gelingt. Komplizierter ist da schon das Anlegen eines Folienteiches. Dafür kann dieser jedoch individuell gestaltet werden. Zusätzlich können auch Bachläufe oder Wasserspiele Leben in den Garten bringen. Zunächst jedoch gilt es, den richtigen Standort zu finden. Die Sonne muss es gut mit dem Gewässer meinen. Große Bäume sollten daher nicht in seiner unmittelbaren Nähe stehen, zumal der Laubfall im Herbst die Wasserqualität beeinträchtigen und die Wurzeln die Teichfolie beschädigen könnte.
Ein Folienteich sollte mindestens 70 Zentimeter tief sein. Beim Aushub - mit der Erde kann am Nordwestufer ein Windschutzwall gebaut werden - muss man an die Modellierung der verschiedenen Pflanzzonen in den Randbereichen denken. Auf die waagerechten Flächen wird zehn Zentimeter dick Sand aufgetragen. Der Uferrand wird überall gleich hoch angelegt, damit kein Wasser auslaufen kann. Auf den Sand kommt ein Schutzvlies, darüber wird die Teichfolie ausgebreitet. Sie muss am Ufer über den Wasserspiegel hinausragen.
Damit das biologische Gleichgewicht nicht durcheinander gerät, darf die Teichfläche nicht kleiner als sechs Quadratmeter sein. Häufigstes Problem sind Algen. Sie nehmen überhand, wenn zu viele Nährstoffe - verursacht durch Pflanzenreste, Fische, Fischfutter - im Wasser sind und müssen entfernt werden. Wichtig ist dann die Zufuhr von Sauerstoff mittels einer Pumpe und der Einsatz eines Wasserfilters. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Qualität des Wassers alle ein bis zwei Monate zu testen. Ein entsprechendes Set ist im Fachhandel erhältlich, hier gibt es übrigens auch Präparate gegen Algen.
Damit der Teich nicht zuwuchert, müssen starkwüchsige Pflanzen regelmäßig ausgelichtet und zurückgeschnitten werden. Für die Uferrandzone eignet sich alles, was es gern feucht hat, aber auch zeitweise mit trockenem Boden zurechtkommt, wie etwa Schwertlilie, Blutweiderich, Schlangenknöterich oder Goldfelberich. In der Sumpfzone mit bis zu 20 Zentimetern Wassertiefe fühlen sich Sumpfdotterblume, Zwergbinse oder Sumpfvergissmeinnicht wohl. Zwischen 20 und 50 Zentimeter Tiefe liegt die Flachwasserzone. Hier gedeihen Pflanzen mit so trefflichen Namen wie Hechtkraut, Froschlöffel, Tannenwedel oder Blumenbinse. Die Tiefwasserzone mit 50 Zentimetern und mehr eignet sich für Seerosen, den Froschbiss, die Wasserfeder und den Wasserhahnenfuß. Am besten setzt man die Pflanzen zusammen mit nährstoffarmer Teicherde in spezielle Pflanzkörbe aus Kunststoff oder Kokosfasern. Die Oberfläche des Korbes wird mit Kieselsteinen abgedeckt, so kann die Erde beim Einsetzen in das dekorative Gewässer nicht ausschwemmen.

Artikel vom 14.04.2007