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Nach 40 Jahren rollen die Bagger

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers kommt im Juni zum A 33-Spatenstich

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). »40 Jahre Verzögerungstaktik und Unentschlossenheit haben endlich ein Ende.« Mit diesen Worten hat gestern NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) die A33-Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster kommentiert.

Der Landesbetrieb Straßenbau werde unverzüglich mit der Ausschreibung der 7,8 Kilometer langen Strecke inklusive des Zubringers von Bielefeld-Brackwede beginnen. Zehn Brücken sollen ebenfalls schon in diesem Jahr in Auftrag gegeben werden. Größtes Teilobjekt wird eine neue Brücke der ICE-Strecke von Dortmund nach Hannover über die A 33 sein.
Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und ihre Behörde hätten hervorragende Arbeit geleistet für dieses zentrale Infrastrukturprojekt in Ostwestfalen-Lippe«, sagte Staatssekretär Günter Kozlowski dieser Zeitung.
Die Gerichtsentscheidung sei ein Riesenschritt, um den gesamten Lückenschluss bis zur Bundesstraße 476 in Borgholzhausen voranzubringen. Kozlowski geht davon aus, dass NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) den ersten Spatenstich im Juni vornimmt.
Der Abschnitt von der A 2 bis zum Ostwestfalendamm habe bereits einen Verkehrswert. Das Teilstück werde zur Entlastung der Detmolder Straße in Bielefeld beitragen, sagte Kozlowski.
Im Frühjahr oder Sommer wird nach Angaben der Bezirksregierung auch die baureife Entscheidung für den weiteren A 33-Abschnitt (7,9 Kilometer/Baukosten 81 Millionen Euro) zwischen der B 61 in Bielefeld und dem Schnatweg in Halle-Künsebeck vorliegen. Mit einer Entscheidung zum Abschnitt Schnatweg - Borgholzhausen (11,8 Kilometer/Baukosten 124 Millionen Euro) wird Mitte 2008 gerechnet. Hier hatte es nach Protesten der Umweltschützer eine erhebliche Umplanung gegeben.
Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld begrüßte gestern den Durchbruch in Sachen A 33. Insbesondere für Bielefeld werde es zu einer wesentlichen Verbesserung der Erreichbarkeit kommen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe. Grefe: »Die Planer haben gute Arbeit geleistet, da sie auch der gerichtlichen Überprüfung standgehalten hat.« Die drei Kläger hatten, unterstützt von der Umweltinitiative Senne eine lange Listen von Bedenken und Kritik wie Trassenwahl, Lärm, Schadstoffe und Artenschutz vorgetragen. Verfahrensleiter Jens Kronsbein (Bezirksregierung): »Unser Beschluss war gerichtsfest. Es gab keinen einzigen Rechtsfehler.«

Artikel vom 29.03.2007