Duisburg (WB/fwk). »Perspektiv-Team« - der Begriff kann auch in die Irre führen. Er muss nicht notwendigerweise etwas mit Talentschuppen zu tun haben. Oder mit Kindergarten.Auf dem Posten: Torwart Enke. Robert Enke wird in diesem Sommer 30 und befindet sich gerade im Torwart-Frühling. Gegen Dänemark hütete er erstmals den Deutschland-Kasten und das erledigte der Mannschaftssenior so überzeugend, dass das Wort »Perspektive« in Zusammenhang mit Enke trotz des schon leicht fortgeschrittenen Profi-Alters doch gut gewählt sein könnte. »Wir sind sehr zufrieden mit ihm«, lobte Bundestrainer Joachim Löw. Über die künftige Rangfolge hinter Stamm-Schlussmann Jens Lehmann ist damit noch nichts gesagt. Und wenn, dann wird dies nicht von Enke selbst zu hören sein: »Dazu äußere ich mich nicht. Ich konzentriere mich nur darauf, meine Leistung zu bringen.« Gibt es in dieser Saison auf dem Pfosten-Posten einen Hang zum Jugendwahn, so steht der Hannoveraner für die klassische Theorie - ein guter Torwart muss reifen. Nach europäischen Wanderjahren in Lissabon, Barcelona, Istanbul und Teneriffa wurde Enke nach seiner Deutschland-Rückkehr zu einem erstklassigen Bundesliga-Torhüter, dem auch Löw jederzeit vertrauen kann. Das demonstrierte Enke in Duisburg. Dort stellte er sich als bester Spieler auch später voll in den Dienst der Mannschaft: »Wir haben verloren. Da fühle ich mich nicht als Gewinner.«
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