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Nahostplan

Olmert sollte Chance nutzen


Es ist schon erstaunlich, dass Israels Ministerpräsident Ehud Olmert den Friedensplan der arabischen Staaten, der seit fünf Jahren existiert, plötzlich als Fortschritt auf dem Weg zu einer Normalisierung im Nahen Osten bezeichnet. Dabei wird darin weiterhin verlangt, dass die Israelis sich auf die Grenzen von 1967 zurückziehen. Den palästinensischen Flüchtlingen soll ein Rückkehrrecht eingeräumt werden.
Diese Forderungen waren für Israel bisher unannehmbar. Wenn Olmert nun auf das Gesprächsangebot der Saudis eingehen sollte, wäre zumindest der Stillstand im Nahen Osten überwunden. Saudi-Arabien, das sich immer mehr als politische Vormacht in der arabischen Welt positioniert, hat vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas »freie Hand« für Verhandlungen mit den Israelis bekommen. Auch wenn die israelische Regierung kein Bedürfnis verspürt, im Zuge von Gesprächen auch mit einer Palästinenserregierung zu reden, der die Hamas angehört: Olmert sollte nicht die Chance verpassen, mit den Saudis und ihren arabischen Freunden über eine Nahostperspektive zu sprechen. Unterstützt werden sollte die Initiative der Araber von den USA und der EU. Die Chance ist da, man sollte sie nutzen.Friedhelm Peiter

Artikel vom 31.03.2007