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Unterhaltung
mit Historie

»Troja« mit Brad Pitt im ZDF

ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr: Weder Rosamunde Pilcher noch Inga Lindström stehen an. Diesmal widmet sich das Zweite dem historischen »Troja«.
Es geht um Helden und Schurken, Liebe und Hass, Leben und Tod. Ein griechischer Prinz raubt die schöne Frau eines spartanischen Königs und entfacht damit einen Krieg. Der Dichter Homer schrieb die Geschichte über die Schlacht um Troja im 8. Jahrhundert vor Christus in der »Ilias« auf, Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen setzte sie 2004 opulent in Szene. In Deutschland lockte »Troja« nach Angaben der Marktforschungsfirma Media Control mehr als vier Millionen Zuschauer in die Kinos. In Europa sahen die erste große Verfilmung des klassischen Epos' fast 27 Millionen Menschen. Knapp zwei Wochen, nachdem Sat.1 das Historienabenteuer »Der geheimnisvolle Schatz von Troja« mit Heino Ferch zeigte, ist Petersens Film mit Stars wie Brad Pitt, Orlando Bloom, Eric Bana und Diane Kruger erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen.
Die historische Schlacht um die antike Stadt Troja steht im Mittelpunkt des fast 200 Millionen Dollar teuren Kinohits. Neben perfekt choreografierten Kampfszenen erlebt der Zuschauer aber auch bewegende Dialoge über Moral, Heldenmut, Ehre, Liebe und Unsterblichkeit. Mädchenschwarm Orlando Bloom überzeugt als verliebter Prinz Paris von Troja genauso wie Brad Pitt als eigensinniger und heldenmutiger Achilles. Die deutsche Schauspielerin Diane Kruger schaffte mit der Rolle der schönen Helena den internationalen Durchbruch. War die 30-Jährige aus Niedersachsen, die mit bürgerlichem Name Diane Heidkrüger heißt, zuvor noch relativ unbekannt, wurde sie mit »Troja« über Nacht populär.
Bei der Umsetzung des klassischen Stoffs gönnte sich Petersen einige Freiheiten. So wollte er zum Beispiel nicht auf das »trojanische Pferd« verzichten, obwohl das Holztier, in dem sich die Spartaner verstecken, um aus dem Hinterhalt anzugreifen, in der »Ilias« überhaupt nicht erwähnt wird. Auch der von Petersen gezeigte Untergang der Stadt wurde von Homer nicht beschrieben. Zudem hat der Regisseur die Mythologie und die Mitwirkung der Götter auf ein Minimum begrenzt. Petersen (»Das Boot«, 1981, »Der Sturm«, 2000) sieht das allerdings gelassen: »Wenn man einen unterhaltsamen 150-Minuten-Film drehen will, darf der Umgang mit der Historie ruhig etwas salopper sein«, sagte der Erfolgs-Regisseur.

Artikel vom 31.03.2007