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Klaus-Georg Loest hat das ambitionierte Programm des »Lesefrühlings« zusammengestellt. Foto: Pierel

Im »Lesefrühling« greift
jetzt jedes Kind zum Buch

Sechste Kinder-Literaturtage der Stadtbibliothek

Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Die Kinder-Literaturtage sollen auch in diesem Jahr wieder Spaß und gute Laune vermitteln. Sie finden zum zweiten Mal in Kooperation mit der Stadtbibliothek Gütersloh statt. Der »Lesefrühling«, so heißt die ambitionierte Reihe, richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 13 Jahren.

Mit jeweils 14 öffentlichen Lesungen sowie sieben weiteren in Schulen konnte laut Stadtbibliotheksleiter Harald Pilzer ein neuer Rekord aufgestellt werden. Der für das Programm verantwortliche Klaus-Georg Loest betont, dass es sich »um die größte Kinder-Literaturreihe zwischen Hamburg und Duisburg« handelt.
»Noch mehr Breitenwirkung erzielt die Reihe durch die interkommunale Kooperation«, betont Andreas Kimpel, Beigeordneter der Stadt Gütersloh, unter anderem zuständig für den Geschäftsbereich Kultur.
Kinder frühzeitig an das Medium Buch heranzuführen und ihre Lust am Lesen zu wecken, gehört zu den großen Herausforderungen, denen sich die Stadtbibliotheken unter anderem mit dem »Lesefrühling« stellen. Die neuesten Erhebungen zur Lesekompetenz vermitteln hingegen ein eher trauriges Bild. So hat die »Stiftung Lesen« ermittelt, dass das Schulbuch für viele Kinder der erste Kontakt mit dem Medium Buch ist. »Zwei von drei Eltern lesen ihren Kindern nie vor«, zitiert Harald Pilzer die neuesten Ergebnisse.
Ziel des »Lesefrühlings« sei es daher auch, Kinder aus bildungsfernen Schichten zu erreichen. »Über die Kitas und Schulen, die in Gruppen kommen, gelingt uns dies auch«, weiß Pilzer.
Bei der Auswahl der Bücher und Autoren war es Klaus-Georg Loest wichtig, Autoren zu finden, die die Sprache der Kinder sprechen und ihre Themen aufgreifen. »Wir haben bewusst nichts Abgehobenes ausgewählt, mit dem man nur zusätzliche Distanz schaffen würde. Unsere Bücher kann jeder verstehen«, betont Loest.
Zu den Höhepunkten gehört eine Lesung der derzeit bekanntesten Kinderbuchautorin Kirsten Boie. Die deutsche Astrid Lindgren, wie sie auch genannt wird, liest bei der Eröffnung des »Lesefrühlings« aus dem »Kleinen Ritter Trenk« und aus der »Prinzessin Rosenblüte«. Auch der Erzähler Klaus-Peter Wolf und Andreas Schlüter, der spannende Computer-Romane für Kinder schreibt, sind mit von der Partie.
Ohne Sponsoren wie den Lions-Förderverein des Marswidis-Clubs, das Kulturamt, die Sparkasse und »BiTel« beziehungsweise »GTelnet« gäbe es allerdings keinen »Lesefrühling«. Der örtliche Telefonanbieter veranstaltet zudem auch in diesem Jahr wieder ein Gewinnspiel, das auf der Rückseite des Programmfaltblatts abgedruckt ist.
Karten für die Lesungen sind ab sofort in der Zentralbibliothek erhältlich (Tel.: 51-24 66). Schulklassen und Kindergruppen werden gebeten, sich so früh wie möglich unter 51 24 57 telefonisch anzumelden. Jede Karte kostet einen Euro.

Artikel vom 29.03.2007