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Korruptionsaffäre um EU-Aufträge

Hoher Beamter festgenommen - Schäden in Millionenhöhe


Brüssel (dpa). In einer Korruptionsaffäre um EU-Aufträge ist ein hoher Beamter der Europäischen Kommission verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den 46-Jährigen, mehr als zehn Jahre lang mit mindestens zwei Komplizen Schmiergelder in Millionenhöhe kassiert zu haben. Alle drei Beschuldigten wurden wegen des Verdachts auf Korruption, Dokumentenfälschung, Betrug und Bildung einer kriminellen Vereinigung festgenommen.
Bei Durchsuchungen von 30 Büros und Gebäuden in Belgien, Dutzenden Orten in Italien und Objekten in Frankreich und Luxemburg hatten die Fahnder zahlreiche Dokumente sichergestellt. Auf deren Grundlage werde geprüft, ob weitere Festnahmen nötig seien, sagte Justizsprecher Jos Colpin. Es gehe um Aufträge der Kommission für deren Vertretungen in Drittstaaten wie Indien und Albanien sowie dazugehörige Sicherheitstechnik. Die Verträge beträfen meist zweistellige Millionenbeträge. »Das führt zu dem Schluss, dass es sich um Schmiergelder in Millionenhöhe handelt«, sagte Colpin. Die Ermittlungen gehen auf die Beschwerde eines finnischen Unternehmers zurück. Er habe 345 000 Euro Schmiergeld zahlen müssen, um einen Auftrag für Bauarbeiten an der EU-Vertretung in Indien zu bekommen.

Artikel vom 29.03.2007