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Guten Morgen

Tatort ade


Er kann nicht mehr mitreden: Wenn die Kollegen über irgendwelche Krimis und spannende Plots sprechen, die sie im Heimkino gesehen haben, bleibt er stumm. Mord und Totschlag - damit hat er nichts mehr zu tun.
Dafür verfolgt er seit einiger Zeit Thomas Gottschalks Wetten und die Abenteuer der Superheldin Kim Possible. Nicht, dass dies nun seine Vorlieben wären. Aber seit Tochter Anna nicht mehr gar so früh ins Bett geht und vor allem am Wochenende darauf beharrt, den Abend mit den Eltern vor dem Fernsehgerät zu verbringen, haben sich seine Sehgewohnheiten deutlich verändert. Gewalt ist verpönt - man bekennt sich schließlich zu seiner elterlichen Verantwortung. Leichte, seichte Sendungen, die kein Kind um den Schlaf bringen, die Eltern aber einlullen, sind in. »Verstehen Sie Spaß?« findet seine Tochter zum Beispiel gar zu ulkig, und sie kann sich über Scherze scheckig lachen, die dem Vater nur ein gequältes Lächeln abringen.
Aber man will ja kein Spielverderber sein. Und auch wenn Deutschland den Superstar sucht, ist er stets dabei: Pflichtprogramm, sozusagen. Zum Trost: Die Kinder werden älter. Sabine Schulze

Artikel vom 29.03.2007