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Ndjeng an allen
Toren beteiligt

Oberliga: Arminia II - Herne 3:0 (2:0)

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Das hat sich für die Mannschaft gelohnt und für mich auch,« grinste Marcel Ndjeng ob seiner abermaligen Versetzung in die Oberliga. Die Profi-Leihgabe war gestern Abend beim verdienten 3:0 (2:0)-Heimsieg der U 23-Arminen über Westfalia Herne an allen drei Treffern beteiligt.

Dafür musste DSC-Trainer Detlev Dammeier auf Nils Fischer und Robert Tesche verzichten, beide im Profikader. Wer weiß, wie das »komische Spiel« (Hernes Coach Frank Schulz) gelaufen wäre, hätte sein Torjäger Sami El Nounou das frühe 1:0 markiert; Bewacher Marcel Stadel war in dieser Szene (5.) zu weit weg vom Mann. Auch in Minute zwölf hieß es tief durchatmen für all jene der 210 Zaungäste, die es mit dem DSC hielten. Michel Erzen erlief einen Stadel-Rückpass, sein Heber ging allerdings über das Tor. Nachdem El Nounou, bislang 13 Saisontore, im Anschluss an einen Urban-Freistoß aus kurzer Distanz Zentimeter über die Latte köpfte, war es für lange Zeit vorbei mit Hernes Angriffsschwung.
Tim Dannebergs Distanzschuss (18.), den Bautz zur Ecke abwehrte, war die erste nennenswerte Offensivaktion des DSC, der fortan zwar laut Detlev Dammeier »gute Abläufe« und »einige schnelle Passkombinationen« erkennen ließ. »Wir haben viel Torgefahr heraufbeschworen«. Gleichwohl waren die Bemühungen uneffektiv, da einer möglichen Abschlusshandlung eine hohe Quote an technischen Fehlern vorausging. Der unebene Rasen ließ viele Bälle verhoppeln.
Dann die sehenswerte Führung in der 38. Minute: Marcel Ndjeng setzte sich auf dem rechten Flügel durch. Seine wunderschöne Hereingabe aus vollem Lauf fand Pascal Röber, bis dahin auf der linken Seite eher ein Pechvogel. Der köpfte (!) aus kurzer Distanz ein; ein Tor mit Seltenheitswert.
Mit »Köpfchen« ging es weiter. Diesmal nickte Marcel Stadel einen von Ndjeng getretenen Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein - 2:0 (45.). »Diese Standards haben wir so trainiert. Herne hat uns Lücken gelassen,« freute sich Ndjeng. Und Dammeier griente: »Obwohl Kocin nicht dadabei war, hat eine Standardsituation zum Tor geführt. Das hat mich fast verwirrt.«
Nach Vorarbeit von Pascal Röber narrte Djeng Hernes Keeper mit einem listigen Hackentrick. Makarschuks Rettungsversuch landete im eigenen Netz - 3:0 (53.), die frühe Entscheidung. Jugendleiter Peter Krobbach verabschiedete »völlig unaufgeregt« in Richtung Jahreshauptversammlung. Er wusste, dass da nichts mehr anbrennen würde. Der Herner Absturz in Raten nach der Lizenz-Enttäuschung, er setzte sich auch in Brackwede fort. Wobei Frank Schulz eine Verbesserung notierte. »Das 0:3 empfinde ich von der Anzahl der Chancen her gesehen als zu hoch. Gegen einen anderen Gegner hätte unsere Leistung gereicht, um zu gewinnen.«
Mit ihrem 15. Saisonsieg und nun 47 Zählern war Arminias »Zwote« neben Schalke 04 II (2:0-Streich bei Spitzenreiter Lippstadt vor 1900 Zuschauern) der große Gewinner des gestrigen Abends. Der SC Verl (1:1 in Lotte) und Preußen Münster (1:1 bei Oestrich-Iserlohn) ließen ebenfalls Federn. Die führenden Teams sind enger zusammengerückt. »Meine Jungs haben sich das Spitzenspiel am Sonntag in Lippstadt erarbeitet,« sagte Dammeier stolz.

DSC Arminia II: Formann - Schmidt, Kollmeier, Stadel (69. Koberstein), Jörgens, Danneberg, Zech, Ndjeng, Vacek, Röber (69. Ornatelli), Scherning (76. Yildiz).
Tore: 1:0 Röber (38.), 2:0 Stadel (45.+), 3:0 ET Makarschuk (53.).

Artikel vom 29.03.2007