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Hochschule soll Schaden ersetzen

Fördermittel-Skandal: Jetzt sechs Verdächtige in Untersuchungshaft

Die FH Gelsenkirchen: Hier verschwanden die Millionen. Foto: dpa

Gelsenkirchen (dpa). Der Skandal um das Gründerzentrum der Fachhochschule Gelsenkirchen weitet sich aus. Gegen zwei weitere Verdächtige sei gestern Haftbefehl erlassen worden, sagte gestern der Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft, Bernd Bienoßek. Es handelt sich offenbar um zwei Unternehmer, die Geschäftsbeziehungen zu dem Gründerzentrum unterhielten.
Im Zuge der Unterschlagungsaffäre sind inzwischen sechs Verdächtige in Untersuchungshaft genommen, darunter drei Professoren. Rektor und Kanzler der FH sind beurlaubt.
In einer Sondersitzung des Haushaltskontrollausschusses beschäftigte sich gestern der Landtag mit dem Fall. Der Landesrechnungshof bekräftigte den Vorwurf gegen die Landesregierung, die Verwendung der Fördermittel mangelhaft kontrolliert zu haben. Zwar seien viele Kontrollgremien mit der Förderung des Zentrums betraut gewesen, allerdings habe niemand die offensichtlichen Rückschlüsse oder Konsequenzen gezogen, kritisierte eine Vertreterin des Landesrechnungshofes. Die rot-grüne Vorgängerregierung habe ihr Förderprogramm nicht besonders gut begleitet.
Das mit zwölf Millionen Euro geförderte »Inkubator-Zentrum Emscher-Lippe« hatte aus Sicht des Wirtschaftsministeriums von Anfang an kaum Aussicht auf Erfolg. Da sich das Zentrum auf die Betreuung problematischer Existenzgründungen spezialisiert habe, sei der inzwischen offenkundige Misserfolg nicht verwunderlich. NRW verlangt das Fördergeld jetzt von der FH zurück.

Artikel vom 28.03.2007