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Chef haftet mit Vermögen

Giftdünger: Feld-Sanierung kostet Millionen


Borchen (WB). Der Geschäftsführer des Düngemittelherstellers GW Umwelt aus Borchen (Kreis Paderborn), Ralf W. (37), muss für die Sanierung eines mit der Industriechemikalie PFT verschmutzten Feldes mit seinem Privatvermögen haften.
Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat gestern eine entsprechende Verfügung des Hochsauerlandkreises als rechtmäßig bezeichnet. Die Behörde will, dass der 37-Jährige die Kosten für eine Drainage und Filteranlage in Höhe von einer Million Euro sowie jährliche Betriebskosten von 200 000 Euro übernimmt. Das Feld bei Brilon gilt als Hauptursache für die Verschmutzung der Flüsse Möhne und Ruhr mit Perfluorierten Tensiden (PFT).
Das Oberverwaltungsgericht geht in der Begründung davon aus, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass GW Umwelt »das einheitliche wirtschaftliche Grundkonzept verfolgte, Abfälle als Dünger und Bodenverbesserer zu entsorgen«. Weil der Geschäftsführer sowohl mit der Annahme der Ausgangsstoffe wie auch dem Vertrieb der Fertig-Produkte befasst war, sei er auch persönlich haftbar. Der Geschäftsmann und zwei seiner leitenden Angestellten sitzen im Zusammenhang mit dem PFT-Skandal seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft. Die Bielefelder Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betruges und verschiedener Umweltdelikte.

Artikel vom 28.03.2007