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Traditioneller Urlaub
mit »Meister Lampe«
Auf Bauernhöfen in Kärnten erleben Gäste österliches Brauchtum
Österliches Brauchtum auf Kärntner Urlaubsbauernhöfen ist traditionell, lustig und kulinarisch: Osternester suchen, die besten Schinken, Würste und süßen Reindling verkosten. Kinder dürfen Oster-Hasen streicheln.

Jedem Kind sein eigener Osterhase: Damit hat Iris Fugger vom Fuggerhof im Kärntner Glödnitz einen großen Wurf gelandet. »Wir haben für jedes Gästekind einen eigenen Hasen. Sie füttern ihn, verwöhnen das flauschige Tier mit Streicheleinheiten«. Meister Lampe dankt ihnen die liebevolle Betreuung mit bunt gefüllten Osternestern, die die kleinen Gäste am Ostersonntag auf dem Hof als »Eierdetektive« aber erst finden müssen.
In der Osterwoche erleben Gäste auf vielen Kärntner Urlaubsbauernhöfen Brauchtum. Vom Osterschmuckbasteln bis hin zum Eierfärben: »Wir machen das mit Naturfarben. Zwiebel, rote Rüben oder Zitronen sind biologische Färbemittel«, sagt Bäuerin Fugger. Sie zeigt ihren Gästen, wie man aus Stroh kleine Tiere bastelt oder wie man Reindling bäckt. Reindling? Das ist eine Art süßer Hefekranz, der zu Ostern traditionell zum Schinken gegessen wird.
»Zuerst gehen wir mit den Gästen zur Fleischweihe in die Kirche, dann gibt's die Osterjause oder Brotzeit, wie die Deutschen sagen«, erklärt Valentin Kargl vom Karglhof in Faak am See. Auf seinem Hof geht's am Ostersonntag rund: Beim »Eier-Tschecken« wird mit Münzen auf einige Meter entfernt in der Wiese liegende Eier geworfen. Bleibt das Geldstück stecken, bekommt der Werfer das Ei. Wenn er das am weitesten entfernte Ei erfolgreich »tscheckt«, hat er sogar alle davor liegenden Eier gewonnen. »Eine Riesengaudi, die meistens Stunden dauert«, sagt Bauer Kargl.
Ostern wird in Kärnten ausgiebig gefeiert. Mit Osterfeuern, die am Karsamstagabend bei Bauernhöfen und auf Berggipfeln leuchten. »Da kommen auch viele Freunde, wir trinken Most und feiern gut gewärmt und gut gelaunt im Freien«, erzählt Iris Fugger. Rundum werden Osterböller abgeschossen, das sind die alten bäuerlichen Feuerwerke. Kulinarisch dominieren Schinken und Hauswürste mit Kren, Eier und Reindling, aber es gibt auch Osterlämmer. »Das Lamm wird gemeinsam mit den Gästen am Karsamstag am offenen Feuer gebraten - eine Zeremonie, die Jung und Alt begeistert«, sagt Bauer Hermann Tschernutter aus Zlan. Am Ostermontag pflegt man hier den Brauch des Ostereirollens: Eine Art Bocciaspiel mit bunten Eiern statt Kugeln.
Ein sympathisch kulinarisches Zauberwort in Kärnten heißt »Buschenschank«: Das steht für Bauern, die ihre hausgemachten Produkte gastlich vermarkten. Als Brettjause (Brotzeit), die es qualitativ (meist auch quantitativ) in sich hat. Speck, Schinken, Salami, allerlei Würste, Käse, Frischkäseaufstriche, selbst gebackenes Brot, Reindling und natürlich Most, Apfelsaft und Beerensäfte. Plus hausgebranntem Schnaps, der die Verdauung tatkräftig unterstützt.
Mit Hilfe der österreichischen Fremdenverkehrs-Organisation »Urlaub am Bauernhof« kann man sich eine »Tour de Buschenschank« zusammenstellen lassen und auf vielen Höfen die regionalen Spezialitäten günstig verkosten. Dank der Initiative »Grenzenlos genießen« gibt's auch viel kulinarische Ausflugstipps nach Oberitalien und Slowenien, wo ebenfalls Bäuerinnen hausgemachte Produkte auftischen. Hier wird man etwa mit Pasta und Vino, Prsut (Rohschinken) und der köstlichen Süßspeise Gibanica verwöhnt. Ganz nach dem Motto: Auf Bauernhöfen ist Genuss grenzenlos.
0043/463 33 00 99www.urlaubambauernhof.com

Artikel vom 31.03.2007