31.03.2007
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Als Kind wollte Jörg Plischka Bauingenieur werden. Heute ist er Zoodirektor -Êund hat sich seinen Traum dennoch erfüllt.
In Gelsenkirchen würde »Knut« ein vorbildliches Zuhause erhalten -Êdort leben die Tiere nicht auf dem Präsentierteller, sondern finden Rückzugsmöglichkeiten. Trotzdem haben die bis zu 14 000 täglichen Besucher beste Chancen auf spannende Beobachtungen, denn die Zoobewohner sind zum Teil äußerst spielerisch veranlagt.
So ist der Luchs am liebsten an der Glaswand zu finden, wo er den Menschen direkt ins Gesicht sehen kann. Mit seinen scharfen Krallen hat er die Scheibe schon gehörig verkratzt.
Die direkte Begegnung zwischen Mensch und Tier ist -Êaußer im westfälischen Streichelzoo - im afrikanischen Bereich möglich. Dort leben auf einer Insel zahlreiche Lemuren, die zwar auch ihre Rückzugsbereiche haben, sich aber natürlich viel lieber zwischen den Menschen tummeln, sich von ihnen streicheln und füttern lassen. Die possierlichen Pelztiere sind ebenso neugierig wie sanftmütig -Êwas man von den rau beinigen Schimpansen nicht behaupten kann.
Die Tierpfleger werden denn auch nicht müde, das Bild von so unsäglichen TV-Serien wie »Unser Charly« zu korrigieren: »Dort werden Jungtiere eingesetzt, die zu früh der Mutter entrissen und an den Menschen gewöhnt wurden. Wenn die Tiere dann geschlechtsreif werden, taugen sie nicht mehr für die Dreharbeiten -Êund haben eine sehr fragwürdige Zukunft vor sich, weil sie nicht mehr in ein Rudel zu integrieren sind.« Schimpansen seien keine lieben Zeitgenossen, die nur mal gerne Blödsinn machen -Êsie seien dank ihrer enormen Körperkräfte auch extrem gefährlich für den Menschen.
Diese freilich können in der großzügigen Affenanlage gut das Sozialverhalten der Tiere studieren. Beobachtet man beispielsweise Affendame Kiki, die Schwester des Rudelführers Tai, so merkt man schnell, welch herausgehobene Stellung auch sie besitzt. Besonders die anderen Ladys bekommen das oft zu spüren.
Selbst Kikis kleiner Sohn Dongo kann sich gegenüber seinen Spielkameraden eine Menge herausnehmen und wird seinerseits mit Respekt behandelt.
Artikel vom 31.03.2007