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Die Qualität und
den Nachwuchs fördern

Der erste Böckstiegel-Preis geht an Nicole Schuck

Von Uta Jostwerner
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Der Peter-August-Böckstiegel-Freundeskreis hat gestern in der Kunsthalle erstmals den Böckstiegel-Preis übergeben. Die mit einem Preisgeld von 6000 Euro und weiteren 2500 Euro für eine Ausstellung in der Studiengalerie verbundene Auszeichnung ging an die gebürtige Herforderin Nicole Schuck (39).

»Wir kommen mit diesem neu geschaffenen Künstlernachwuchspreis unserem satzungsgemäßen Anspruch nach, sowohl die Qualität als auch den künstlerischen Nachwuchs im regionalen Kreis zu fördern«, sagte Dr. Jan Honsel, Vorsitzender des Freundeskreises. An dem Wettbewerb konnten sich Künstler bis zu 40 Jahren beteiligen, die ihren Wohn- und Arbeitssitz oder ihren Geburtsort in Ostwestfalen-Lippe haben.
Jutta Hülsewig-Johnen, Jury-Mitglied und Kuratorin der aktuellen Böckstiegel-Ausstellung, lobte das hohe Niveau der 65 Teilnehmer. Die Entscheidung der Jury, zu der auch der am 5. März dieses Jahres verstorbene Vincent Böckstiegel gehörte, der indes krankheitsbedingt nicht an der Jury-Sitzung im Januar teilgenommen hatte, sei dennoch einstimmig auf das Werk »Eistiere und Heizsysteme« der mittlerweile in Berlin lebenden Künstlerin Nicole Schuck gefallen.
Dabei handelt es sich um eine Rauminstallation auf Basis von Zeichnungen und Texten, die sich mit Island beschäftigen. Teile des Projektes wurden 2005 von der »Galerie 61« in Bielefeld präsentiert. Die Arbeit basiere auf den klassisch künstlerischen Medien, entwickle diese aber konzeptionell bis in den Bereich der Performance weiter, begründete Jutta Hülsewig-Johnen den Jury-Entscheid.
Das Preisgeld ermöglicht es der freischaffenden Künstlerin, ihre serielle Arbeit über Verortung und Beheimatung weiter auszuarbeiten. »Ich werde das Projekt auf die Tierwelt übertragen«, kündigte Nicole Schuck an, deren Arbeiten in einem Jahr von der Studiengalerie der Kunsthalle präsentiert werden.
Laut Dr. Jan Honsel will der Böckstiegel-Freundeskreis den Preis alle zwei bis drei Jahre ausschreiben. »Die Häufigkeit hängt ganz von unseren finanziellen Möglichkeiten ab, sprich: von den Mitgliederzahlen«, sagte Honsel. Künftig könne man sich auch vorstellen, das Medienspektrum beispielsweise in Richtung Fotografie auszuweiten.

Artikel vom 28.03.2007