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Pizza-Verbot an Schulen

Erlass soll Fast-Food-Welle stoppen und Esskultur fördern


Herford/Brakel (WB/fsp/pjs). In NRW gibt es an den ersten Schulen ein Pizza- und Dönerverbot. Am Gymnasium Brede in Brakel (Kreis Höxter), einer freien Schule in katholischer Trägerschaft, und am Königin-Mathilde-Gymnasium in Herford ist per »Pizza-Erlass« der Verzehr von Speisen, die Pizza-Taxen und Döner-Dienste anliefern, untersagt worden. Am Gymnasium Steinhagen (Kreis Gütersloh) hatte es bereits im vergangenen Jahr entsprechende Überlegungen gegeben.
Rückendeckung gibt es vom NRW-Schulministerium: »Wenn der Schulbetrieb erheblich gestört wird, kann die Schulleitung einen solches Verbot aussprechen,« sagte Ministeriumssprecherin Gabriele Cwik. Außerdem rechne sich das Essenangebot einer Schule nicht mehr, wenn es von immer weniger Schülern angenommen werde.
»Die Bestellungen haben überhand genommen«, sagte gestern Schulleiter Dr. Friedhelm Molitor (Brakel). Da die Schule per Gesetz zur Gesundheitsförderung und -erziehung verpflichtet sei, könne sie den häufigen Pizzaverzehr nicht mehr befürworten. Hinzu komme, dass Mobiliar und Bücher durch Fett verschmutzt würden. »Und von einer Esskultur kann man auch nicht reden, wenn mit Fingern aus dem Karton gegessen wird«, meinte der Schulleiter. Täglich waren bis zu 50 Pizzen geliefert worden.
Nachdem zuletzt ganze Klassen in der Mittagspause Pizza-Taxen oder Döner-Dienste zum Königin-Mathilde-Gymnasium beordert hatten, hat auch die Schulleitung in Herford einen Pizza-Erlass verfügt. Per Rundbrief wurden zudem die Eltern auf Probleme durch Pizza-Pappen und Essensreste in den Unterrichtsräumen sowie auf dem Schulgelände aufmerksam gemacht: Ein zusätzlich notwendiger Müllcontainer hätte den Schuletat mit 1500 Euro jährlich belastet. Stellvertretender Schulleiter Michael Krügermeyer-Kalthoff: »Die Gymnasiasten können beim hausinternen Mittagessen-Angebot der Schule immerhin aus zehn verschiedenen Menüs von zwei bis vier Euro auswählen.« Einige Schüler halten das Essen jedoch für zu teuer oder die Portionen für zu klein.

Artikel vom 28.03.2007