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Was eiert denn da?
Warum in der Natur keinesfalls immer ein Ei dem anderen gleicht
Ostern gleicht fast kein Ei dem anderen. Eines hat eine rote Schale, das andere Nougat im Bauch. Aber auch ganz ohne Füllung und Farb-Bad sieht in der freien Natur längst nicht ein Ei aus wie das andere. Und das hat ganz praktische Gründe.
Habt ihr schon einmal versucht, ein rohes Hühnerei auf einem Teller wie einen Kreisel zu drehen? Es wird sich nur ganz langsam drehen. Die ovale Form und der wabbelige Inhalt machen es schwerfällig. Dadurch fällt ein Ei auch nicht so schnell aus dem Nest. Das Prinzip »Hühnerei« ist deshalb - mal größer, mal kleiner, mal gesprenkelt, mal in Tarnfarbe - bei vielen Vögeln verbreitet.
Der Steinkauz dagegen legt Eier, die nahezu kugelrund sind. Am Boden würden die gefährlich schnell wegkullern, doch die kleine Eule brütet in einer Höhle. Da kann dem Nachwuchs so schnell nichts passieren.
Da muss eine Trottellumme sich schon ganz anders kümmern. Hinter diesem lustigen Namen verbirgt sich ein Hochseevogel, der an felsigen Steilhängen brütet - auf der Nordseeinsel Helgoland zum Beispiel ist er sehr bekannt. Die Trottellumme baut weder ein Nest, noch sucht sie sich eine Höhle. Sie legt die Eier direkt auf schmale Felsvorsprünge. Achtung, Absturzgefahr!
Ihre Eier sind deshalb kegelförmig wie auf dem Bild links im Kasten. Das heißt: Sie sind etwas länglich geformt und haben an einer Seite fast so etwas wie eine Spitze. Wenn diese Eier angestoßen werden, drehen sie sich höchstens um diese Spitze. Wegrollen können sie nicht. Sucht euch beim nächsten Spaziergang doch einen ähnlich geformten Stein und macht den Test! Ihr werdet feststellen: Es eiert tatsächlich längst nicht ein Ei wie das andere. Margit Brand

Artikel vom 06.04.2007