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Roland Seredszun vollendet heute das 80. Lebensjahr.

Stadtplanung
braucht Leitbild

Roland Seredszun wird heute 80

Bielefeld (-er). Das Stadtbild trägt seine Handschrift, als Fachmann im Bauamt hat er 31 Jahre daran mitgewirkt. Heute vollendet Roland Seredszun, Stadtbaudirektor i.R., das 80. Lebensjahr.

Natürlich verfolgt Roland Seredszun die Entwicklungen, die Debatten. Doch seine Kommentare sind diplomatisch; gelegentlich klingt - ganz fein - ein wenig Amüsement durch. Denn vieles, worüber sich heute Bürger und Politiker die Köpfe heiß reden, war auch schon vor Jahrzehnten ein Thema, und die grundlegenden Wert-Maßstäbe haben sich nicht verändert.
»Eine Stadt braucht ein Leitbild«, stellt Seredszun fest und wünscht den Stadtplanern einen langen Atem und den Ratsmitglieder den Mut, bei Entscheidungen mit langfristiger Wirkung auch zu bleiben. Zwischen Innenstadt und Nebenzentren solle ein ausgewogenes Verhältnis bestehen, meint der Fachmann. Altstadt und Bahnhofstraße müsse man so stark wie möglich machen.
Zu den Diskussionen über den Einsatz von Farbelementen bezieht Seredszun hingegen deutlich Stellung: »Farbe hat eine dienende Funktion, sie soll bauliche Teile hervorheben.« Bauwerk und Farbe als Einheit - lautet seine Maxime. Und er freut sich, dass die Malerinnung wieder den Fassadenwettbewerb ausschreibt. »Das war damals eine Initiative wie ein Schneeball, weil die Gesamt-Renovierung belohnt wurde.«
Insgesamt bescheinigt der Jubilar der Stadt Bielefeld Lebensqualität: »Man kann in ihr vorzüglich leben.« Der Teutoburger Wald als Element in der Stadt sei ein großes Plus. Der, der das sagt, ist in Dortmund geboren und aufgewachsen und hat in Darmstadt Architektur studiert.
Als frisch examinierter Architekt bekam er 1953 eine Stelle im Bielefelder Architekturbüro Thiele. Dem Hinweis, im Bauamt suche man Fachleute, folgte er - mit Erfolg: am 1. Juli 1958 wurde er in der Entwurfsabteilung des Planungsamtes angestellt. Schon zwei Jahre später ernannte die Stadt ihn zum Leiter dieser Abteilung. 1966 wurde Seredszun, mittlerweile Beamter, stellvertretender Leiter des Planungsamtes, zwölf Jahre später dessen »Chef« mit dem Titel Leitender Stadtbaudirektor. 1989 schied er aus dem Dienst aus.
Sein Rückzugsort lag und liegt in Schildesche, wo Lore und Roland Seredszun ein geschmackvoll eingerichtetes Haus bewohnen - übrigens im Bungalow-Stil. Dort werden heute zahlreiche Gratulanten anklopfen und gute Wünsche überbringen. Mit den drei Kindern und den Enkeln, den Freunden und Weggefährten feiert das Ehepaar Seredszun ein paar Tage später.

Artikel vom 27.03.2007