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Region OWL gut entwickelt

Deutschlandweit im vorderen Drittel

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Die Region Ostwestfalen-Lippe hat sich in den vergangenen drei Jahren gut entwickelt. In einem von der Schweizer Beratungsgesellschaft Prognos für das »Handelsblatt« erstellten Zukunftsatlas 2007 liegt OWL unter 439 Städten und Kreisen im vorderen Drittel.

»Ostwestfalen-Lippe hat erstaunlich gut abgeschnitten«, sagte der aus Bielefeld stammende Prognos-Geschäftsführer Christian Böllhoff gestern dieser Zeitung im Hinblick auf den nicht nur städtisch, sondern auch ländlich geprägten Raum. Vor allem das Oberzentrum Bielefeld habe an Stärke hinzugewonnen. Gut benotet sind erneut auch Paderborn und Gütersloh. »Die Stärke der Städte strahlt auch auf die Region aus«, sagte Böllhoff.
Nach 2004 hat das Prognosinstitut zum zweiten Mal einen Zukunftsatlas erstellt. Innerhalb von OWL stehen die Städte Gütersloh mit Platz 87 (2004: Platz 94) und Paderborn mit Rank 90 (2004: 68) an der Spitze. Es folgen die Stadt Bielefeld (Platz 113/2004: 90), der Kreis Minden-Lübbecke (124/2004: 193) sowie bereits etwas abgeschlagen die Kreise Herford (162/216), Lippe (276/278) und Höxter (316/319).
Prognos hat für die Studie 29 Einzelindikatoren für jede der 439 Städte und Kreise herangezogen. Dazu gehören Kaufkraft, Arbeitslosenquote, Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Investitionsquote der Industrie, Zahl der angemeldeten Patente sowie Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und Unternehmensgründungen.
Am besten schnitt Süddeutschland mit München, Starnberg, Erlangen, Regensburg, Stuttgart, Landkreis Freising und Ingolstadt ab. Sie werden im Zukunftsatlas als Regionen mit »Top-Zukunftschancen« gekennzeichnet. Es folgen Regionen mit »sehr hohen« und »hohen« Zukunftschancen. Unter der Rubrik »Zukunftschancen« finden sich Gütersloh, Paderborn, Bielefeld und Minden-Lübbecke, während Herford, Lippe und Höxter mit einem »ausgeglichenen Chancen-Risiko-Mix« bewertet werden.
Regionen mit »Zukunftsrisiken«, »hohen Zukunftsrisiken« und sogar »sehr hohen Zukunftsrisiken«, von denen sich die meisten wie etwa Spree-Neiße, Uecker-Randow und Mecklenburg-Strelitz in Ostdeutschland befinden, bilden das »Schlusslicht« im deutschen Wirtschaftsranking. Allerdings wird mit dem Kreis Holzminden auch ein Nachbarkreis von Höxter als Region mit »hohen Zukunftsrisiken« eingestuft.
Im Vergleich zur ersten Studie des Jahres 2004 haben vor allem die Kreise Minden-Lübbecke und Herford einen Sprung nach vorn gemacht. Wirtschaftsforscher Böllhoff warnte jedoch vor allem Bielefeld davor, sich jetzt selbstzufrieden zurückzulehnen. »Bielefeld muss weiter in Dienstleistungsbranchen investieren, aber auch in den Hochschulstandort.«

Artikel vom 27.03.2007