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Ein Weg aus der
Sackgasse gesucht

Politiker erörtern Bibliotheks-Sanierung

Bielefeld (MiS). Bereits im Mai will der Kulturausschuss des Rates über konkrete Vorstellungen zur Sanierung oder Neugestaltung der Stadtbibliothek reden. Die dazu angefertigte Machbarkeitsstudie wurde gestern in einer gemeinsamen Sitzung des Gremiums mit dem Werksausschuss des Immobilienservicebetriebs (ISB) vorgestellt.

Und die ließ die Politiker zunächst etwas ratlos zurück. »Mit der Machbarkeitsstudie sind wir in eine Sackgasse geraten«, fasste Dietrich Heine (CDU) die Empfindungen der meisten Anwesenden zusammen. Die großen Lösung, eine Erneuerung der Bibliothek an der Wilhelmstraße für 20 Millionen Euro, sei schlicht zu teuer. Die einfache Sanierung des Gebäudes für 4,3 Millionen Euro »nicht zufriedenstellend«.
Doch einig waren sich die Fraktionssprecher darin, möglichst eine gemeinsame Lösung zu finden. Wie die aussehen könnte, ist offen. Klaus Rees (Grüne) brachte die Sanierung einzelner Module des Gebäudes ins Gespräch. Dorothea Becker (Bürgergemeinschaft) meinte, auch eine neuer Bibliotheksstandort dürfe nicht ausgeschlossen werden.
Offen ist auch, was mit dem Ausleihbetrieb der Bibliothek passiert, wenn saniert wird. Bei der teuren Variante ist eine Auslagerung in ein Provisorium auf dem Kesselbrink möglich, bei der kleinen Lösung gar eine Schließung der Zentralbibliothek für acht Monate denkbar. Eine Möglichkeit, die Kulturdezernent Dr. Albrecht Peter Pohle ablehnt.
Harald Pilzer hatte in einem einleitenden Vortrag noch einmal die Notwendigkeit einer Bibliothekssanierung und -erweiterung betont. Im landesweiten Vergleich kann sich Bielefeld, was Ausstattung und Nutzfläche angeht, eher mit Mittelstädten wie Gütersloh oder Hamm messen, nicht aber mit vergleichbaren Großstädten. Gleichzeitig müssten die Weichen für ein modernes Bibliothekskonzept gestellt werden. Die Bücherei werde sich zum Mulitmediahaus wandeln. Architekt Thomas Daum legte dar, wie dazu die Fläche der Bibliothek von derzeit 4500 auf 6200 Quadratmeter erweitert werden könnte (das WESTFALEN-BLATT berichtete).

Artikel vom 28.03.2007