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Jedes Duett ein Kinder-Projekt

Peter Maffay mit 13 Partnern am 29. April im Haller Gerry Weber Stadion

Von Margit Brand
Halle (WB). Das »Casting« eines Peter Maffay verläuft nach anderen Maßstäben als den üblichen. In der »Allianz für Kinder«, die der Rockmusiker geschmiedet hat, darf nur mitsingen, wer seine Stimme auch für die Kinder dieser Welt erhebt.
Maffay in seinem Element, aber er will mehr als Musik.

Denn die will Maffay (57) ins Rampenlicht rücken, wenn im April die Scheinwerfer für die Tournee »Begegnungen - eine Allianz für Kinder« angehen.
Bereits im Herbst kam das gleichnamige Album auf den Markt, für das Maffay bei einer Reise um den Globus 13 hochkarätige Musiker aus 12 Ländern gewinnen konnte. Egal, ob Maffay mit Rapper-Star Zola aus Südafrika oder Grand Prix-Siegerin Ruslana aus der Ukraine singt: Jedes Duett steht zugleich für ein Kinderhilfsprojekt, für das sich der Künstlerkollege in seinem Heimatland stark macht.
Dabei war die Musik am Anfang fast nur eine Randerscheinung. Eines halbes Jahr bis zur ersten »Gold«-Auszeichnung - da ist Maffay anderes gewöhnt. »Aber die öffentliche Aufmerksamkeit, die die Idee hinter diesem Album erfahren hat, ist geradezu umwerfend«, sagt Maffay und freut sich darüber viel mehr.
Gerade erst ist er einer Einladung des Bundespräsidenten gefolgt. Horst Köhler wollte sich höchstpersönlich über das Projekt informieren lassen, dessen Paten-Liste sich liest wie das internationale Who-is-Who: Shimon Perez, Bischof Tutu und Viktor Juschtschenko zum Beispiel - und über allen Bundeskanzlerin Merkel als Schirmherrin und das Kinderhilfswerk World-Vision als organisatorischer Partner.
Bei der Diskussion um Kinder, die zur Freude Maffays auch in Deutschland hochaktuell ist, fühlt er sich an die Klima-Debatte erinnert: »Sie setzt zu spät ein. Wir hätten es alle viel eher wissen müssen. Welche Defizite müssen sich in einem Menschen aufgestaut haben, dass er sein Baby aus dem Fenster wirft?«
Neben Kindern, die unvorstellbar unter Hunger, Krieg, Aids und Umweltzerstörung leiden, brauchen nach Auffassung Maffays auch die Jungen und Mädchen in der westlichen Ellenbogen-Gesellschaft Hilfe und Aufmerksamkeit.
Die in ihrer ganzen Bandbreite zu erzeugen ist das anspruchsvolle Anliegen der bevorstehenden Live-»Begegnungen«, mit denen Maffay und seine (musikalischen) Mitstreiter den Brückenschlag zwischen Unterhaltung und sozialem Engagement schaffen wollen. »Das wird nicht einfach«, räumt Maffay ein. Doch er ist guter Dinge, dass am Ende der Proben eine mitreißende Show steht, die es schafft, die Aufmerksamkeit auf die Nöte der Kinder der Welt zu lenken.
Eine Mittelbühne als »Hauptbegegnungsstätte«, vier Satellitenbühnen als Synonym für die Kontinente und eine riesige Projektionsfläche für Filme und Fotos aus aller Welt werden im Haller Gerry Weber Stadion für den Auftritt am Sonntag, 29. April, 19 Uhr, aufgebaut.
Karten gibt es bei der WESTFALEN-BLATT-Hotline 05 21 /529 96 40 oder im Internet
www.westfalen-blatt.de
Web-Code: 1603686

Artikel vom 28.03.2007