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Kirchen-Besetzer
wollen durchhalten

Bielefelder Nachbarn üben Solidarität

Betet mit Schlafsack (links) für den Erhalt der besetzten Paul-Gerhardt-Kirche: Hermann E. Geller.Foto: Gerhard Hülsegge

Von Gerhard Hülsegge
Bielefeld (WB). »Wir bleiben hier, bis unsere Forderungen erfüllt sind, es wieder Gottesdienste gibt und keine weiteren Verkaufsverhandungen geführt werden, solange wir die Unterhaltskosten selbst bestreiten können.« Das sagte gestern Hermann E. Geller als Sprecher der 90 Mitglieder starken Bielefelder Bürgerinitiative, die die Paul-Gerhardt-Kirche seit Sonntag besetzt hält (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Der 66-Jährige, 15 Jahre lang Kirchmeister der Gemeinde, die 2005 mit Neustadt-Marien fusionierte, versteht nicht, weshalb »sein« Gotteshaus an die Jüdische Kultusgemeinde veräußert werden soll, obwohl Kirchgelder und Spenden für den Betrieb ausreichen und fast 50 Besucher regelmäßig zu den Gottesdiensten kommen.
Kommenden Sonntag, 10 Uhr, könnten es noch mehr werden, wenn die Solidarität der Kirchenbasis weiter zunimmt. Gestern brachten die Menschen Kuchen und Kaffee in die Kirche an die Detmolder Straße. Bibel und Osterkerze hatte Pfarrer Alfred Menzel nach seinem letzten Gottesdienst am Sonntag dagegen schon entfernt. Auch die Heizung wurde abgestellt, die Toilette verschlossen. Nachbarn boten den Besetzern spontan Hilfe an.Lokalteil

Artikel vom 27.03.2007