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Zwei Lkw-Ladungen voll mit Beute

Nach Hausdurchsuchungen bei notorischem Dieb war Asservatenkeller voll


Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Er stiehlt in Bielefeld beinahe täglich alles, was nicht niet- und nagelfest ist, und hält damit seit Jahren die Ordnungshüter auf Trab. Gestern sorgte der Deutsch-Russe Nikolaij W. (54/Name geändert) im Polizeipräsidium wieder einmal für großes Aufsehen. Nach mittlerweile acht Wohnungsdurchsuchungen bei dem notorischen Dieb aus Baumheide (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach) war der Asservatenkeller voll.
Um die 160 Teile - vom Fahrrad bis zum Kinderwagen - seien deshalb an das Fundbüro der Stadt übergeben worden. »Die haben zehn Mann geschickt, um zwei Lkw-Ladungen mit Beutegut abzufahren«, sagte der für den Fall zuständige Kriminaloberkommissar Andreas Starken. Die gestohlenen Sachen würden nun, weil sie weder einem Eigentümer noch einer konkreten Straftat zuzuordnen seien, öffentlich versteigert.
Seit langem stiehlt Nikolaij W. schneller, als die Polizei ermitteln kann. 228 Strafanzeigen liegen zur Zeit gegen den 54-Jährigen vor, der wegen fortgesetzter Ladendiebstähle in zahlreichen Bielefelder Supermärkten Hausverbot hat. Was den notorischen Intensivtäter aber keineswegs kümmert: Die bislang letzte Anzeige datiert vom vergangenen Freitag.
Alle Versuche der genervten Ordnungshüter, den Mann in Untersuchungshaft zu schicken, scheiterten am Veto der Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde sieht fortgesetzte Diebstähle nicht als Haftgrund an. Und ein Gerichtsverfahren gegen Nikolaij W. liegt momentan auf Eis - man wartet auf ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des Angeklagten.

Artikel vom 28.03.2007