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Erster Prozess vor US-Kriegstribunal

Australier David Hicks soll den Terrorismus unterstützt haben


Guantanamo Bay (Reuters). Vor dem umstrittenen US-Militärtribunal in Guantanamo Bay auf Kuba ist gestern ein australischer Terror-Verdächtiger erneut angeklagt worden. Es wäre der erste Prozess gegen einen Gefangenen vor den neu eingerichteten US-Kriegstribunalen. Die USA werfen David Hicks (31) vor, für die Extremistenorganisation El Kaida in Afghanistan gekämpft zu haben und damit den internationalen Terrorismus unterstützt zu haben. Hicks war bereits 2004 vor einem Militärtribunal angeklagt. Damals wurde die Anklage wegen eines Gerichtsurteils fallen gelassen. Seither hat der US-Kongress das System der Militärgerichte geändert. Vorausgegangen war eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, wonach die Bush-Regierung nicht die Erlaubnis hat, ausländische Gefangene wegen Terrorismusvorwürfen vor ein eigens geschaffenes System von Militärtribunalen zu bringen. Hicks hatte bereits vor drei Jahren seine Unschuld beteuert. Seine Anwälte bekräftigten nun im Vorfeld der Erhebung der Anklage, das neue System sei wie das alte nicht rechtens und zudem ohne Berücksichtigung der geltenden Vorschriften eingerichtet worden.

Artikel vom 27.03.2007