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Nordirland

Gemeinsam in die Zukunft?


Nach dem Karfreitagsabkommen von 1998, das den Friedensprozess in Nordirland unumkehrbar machen sollte, und zwei erfolglosen Anläufen zu einer gemeinsamen Regierung hat die britische Provinz Nordirland wieder eine Regierung aus pro-britischen Protestanten und pro-irischen Katholiken. Die Vereinbarung von gestern beendet vorerst eine ganze Epoche von Terror und Gewalt in Nordirland.
Ob diese Regierung lange Bestand haben wird, ist nach den Erfahrungen der Vergangenheit jedoch zweifelhaft. Der Protestantenführer und neue Regierungschef, Ian Paisley, der bisher Vertreter der katholischen Minderheit nur als »Terroristen« bezeichnete, traut den Vertretern der katholischen Sinn-Fein-Partei mit Gerry Adams an der Spitze nicht über den Weg. Auch auf katholischer Seite ist das Misstrauen weiterhin groß.
Möglich wurde die Einigung wohl nur durch den enormen Druck aus London und Dublin. Neben der Drohung, der Provinz den Geldhahn zuzudrehen, wenn es zu keiner Einigung komme, stand das verlockende Angebot der britischen Regierung, der Provinz etwa 50 Milliarden Euro Fördergelder zu gewähren, wenn sich Protestanten und Katholiken einigten. Friedhelm Peiter

Artikel vom 27.03.2007