27.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 


Tierheim braucht
neues Katzenhaus

Osterbasar: Erlös beträgt 6000 Euro

Sennestadt (ptr). Ein neues Katzenhaus - davon träumen die Mitarbeiter des Bielefelder Tierheims schon lange. Um die Finanzierung wieder ein Stück voranzubringen, wird der Erlös des Tierheim-Osterbasars vom Sonntag in Höhe von fast 6000 Euro komplett für dieses Projekt zurückgelegt.

»Derzeit verwalten wir den Mangel an Platz so gut es geht«, sagt Lilo Thenhausen, Vorsitzende des Bielefelder Tierschutz-Vereins. 70 Katzen werden momentan im Tierheim beherbergt, »es gibt aber auch Zeiten, da sind es 180, obwohl wir eigentlich nur Platz für 60 Samtpfoten haben«. Grundsätzlich gebe es zu viele Katzen, was unter anderem daran liege, dass viele Menschen auf eine Kastration ihrer Vierbeiner verzichten. »Den einen fehlt das Geld, andere wiederum sehen es als unzulässigen Eingriff in die Natur.« Mit der Folge, dass sich die Tiere im Tierheim quasi stapeln und, je nach Temperament und Charakter, entweder aggressiv werden oder sich bis zur Selbstaufgabe zurückziehen und aufhören zu fressen. »Katzen sind eigentlich Einzelgänger. Wenn sie zu eng zusammenleben, verursacht das Stress, das Immunsystem sackt ab und die Tiere werden krank«, sagt Thenhausen.
Mit dem neuen Katzenhaus soll alles besser werden. »Wir hätten dann endlich einen richtigen Quarantäne-Bereich, in dem jeder Neuzugang nach seiner Impfe zwölf Tage bleiben kann, bis der Impfschutz ausgebildet und Krankheiten vorgebeugt ist.« Derzeit behilft sich das Tierheim mit Einzelkäfigen, die etwa einen Meter breit, hoch und tief sind. »Da passen gerade ein Körbchen und das Katzenklo rein«, sagt Thenhausen. Länger als zwei Tage könne man hier kein Tier festhalten.
Finanziell ist der Grundstock für ein neues Katzenhaus durch zwei Erbschaften gelegt - der Rest muss über Spenden oder Sponsoren zusammenkommen, damit vielleicht schon im Herbst mit dem Bau begonnen werden kann. Beim Osterbasar stellten sich 50 ehrenamtliche Helfer in den Dienst der guten Sache und sammelten Geld mit selbst gebasteltem Osterschmuck, Gestecken und Handarbeiten, Haustierzubehör und Kosmetik ohne Tierversuche sowie Waffeln in der Kaffeestube und selbst gekochten Marmeladen.
Letztlich käme ein neues Katzenhaus auch den aktuell rund 30 Kleintieren des Tierheims zugute. Die sollen ihren Platz dann im alten Katzenhaus bekommen. Derzeit müsse dagegen noch jeder freie Winkel des Gebäudes als Stellplatz für einen Kleintierkäfig genutzt werden. Kurzfristig helfen könnte dem Tierheim auch ein höhere Vermittlungsquote seiner Bewohner. Wer über die Anschaffung eines Haustieres nachdenkt, ist eingeladen, einmal an der Kampstraße 132 vorbeizuschauen.

Artikel vom 27.03.2007