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Die neue
Weiblichkeit

Röcke und Kleider sind »in«

Wer beim Trend zum freien Bauch im vergangenen Jahr nicht mithalten wollte, der kann sich auf die Sommermode freuen. »Bein statt Bauch, klare Linien statt aggressiver Erotik«, heißt die Devise der Modemacher.

Eine neue Weiblichkeit kündigt sich an. Mal wird sie klassisch in Szene gesetzt, mal mädchenhaft, mal provozierend machtbewusst. Röcke und Kleider spielen wieder eine große Rolle. Schwingende Röcke und Zigarettenhosen, kombiniert mit Hemdblusen, lassen einen Hauch vom mediterranen Sommer herüberwehen.
Die Taille rutscht ein wenig höher. Dafür zeigt die Frau wieder mehr Bein. Auch die Reisebegeisterung der Kolonialzeit spiegelt sich in der Mode wider, während Safari- und Fliegerlooks passé sind.
Simple Shirts und Shiftkleider gehören ebenso zum Straßenbild wie Bilder aus dem Louis-Malle-Film »Pretty Baby« mit einem Hauch von Taft und Seide, inspiriert vom Rokoko. Bei den Materialien greifen die Modeschöpfer auf einen Mix aus Wolle, Leinen, Seide und Hanf zurück - Hauptsache, der Stoff sieht edel aus. Die Farben gehen weg von knalligen Tönen und hin zu beruhigendem Weiß, mattem Braun, Schwarz und Kiesel.
Die Designer haben die Frau Mitte 40 entdeckt, die beruflich und finanziell mitten im Leben steht. Daher kommt auch die Anlehnung an den Stil der 1950er, 60er und 80er Jahre, mit denen sie irgendwie einmal in Berührung gekommen ist.
Auch die Männer sollen nach dem Willen der Modemacher wieder auf ihre Kosten kommen. Es gilt, wer »in« sein will, trägt edle Stoffe und kühle Nichtfarben wie Kiesel, Weiß, Pfeffer und Schwarz. Der Mann setzt sich mit schmalen Ein- und neuen Zweireihern markant in Szene, kombiniert sie mit Trench, Cardigan und tonigen Krawatten.

Artikel vom 30.03.2007