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Zwei Echos an
einem Abend

LaFee und Silbermond räumen ab

Berlin (dpa). LaFee und Silbermond heißen die großen Gewinner der Echo-Verleihung. Die erst 16 Jahre alte Sängerin und die sächsische Deutsch-Pop-Band räumten gestern Abend in Berlin jeweils zwei Musikpreise ab.

LaFee wurde als beste deutsche Künstlerin in der Sparte Pop/Rock und als Nachwuchsstar ausgezeichnet. Die Musiker von Silbermond aus Bautzen gewannen mit »Das Beste« den Titel für den »Hit des Jahres« und wurden als Live-Band geehrt. In den Kategorien Internationale Rock/Pop-Sänger siegten die Briten Katie Melua und Robbie Williams, beste internationale Rock/Pop-Band wurden die Red Hot Chili Peppers.
Bei den deutschen Männern sicherte sich Grand-Prix-Kandidat Roger Cicero (»Frauen regier'n die Welt«) den Titel als bester Pop/Rock-Sänger. Den Preis als bester deutscher Hip-Hop-Künstler gewann Bushido, in der Band-Kategorie Rock/Pop triumphierte Rosenstolz, und beste Schlagersängerin wurde Andrea Berg, die zum vierten Mal einen Echo abräumte. Den Rekord hält allerdings die Volksmusiktruppe Kastelruther Spatzen, die zum 10. Mal einen Echo mit nach Hause nahm.
Die junge Nachwuchsmusikerin LaFee zeigte sich ganz überwältigt von ihren ersten beiden Echo-Auszeichnungen. Zu Tränen gerührt nahm die 16-Jährige den Musikpreis im Palais am Funkturm entgegen. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, rief sie und bedankte sich bei ihren Fans, bei »Familie, Gott, allen«.
In der gelungenen dreieinhalbstündigen Show sorgten hochkarätige Stars wie Jennifer Lopez, Take That, Katie Melua, Simply Red, Tokio Hotel, die No Angels und die Fantastischen Vier für Stimmung. Einige Gewinner fanden allerdings nicht den Weg nach Berlin: Robbie Williams, die Red Hot Chili Peppers und Eminem (Hip-Hop international) blieben der Gala fern.
Der irische Sänger Bono von der Rockband U2 jedoch kam und wurde mit einem Ehrenpreis für seinen weltweiten Kampf gegen Aids und Armut ausgezeichnet. Er werde mit dem »großen Herbert Grönemeyer« Urlaub in Heiligendamm machen, sagte er in Anspielung auf den dortigen G8-Gipfel der größten Industrienationen im Juni, wo er sich engagieren will. Auf Deutsch verlangte er: »Deine Stimme gegen Armut!«
Produzent Ralph Siegel durfte sich über einen Preis für sein Lebenswerk freuen. Eine Sonderehrung fürs sein Lebenswerk erhielt auch Sänger Yusuf, besser bekannt als Cat Stevens. Der zum Islam konvertierte Brite (»Morning Has Broken«), der Ende vergangenen Jahres ein erfolgreiches Comeback als Sänger feierte, wurde als »Brückenbauer« zwischen den Kulturen gewürdigt.

Artikel vom 26.03.2007