Ökumenische Vielfalt beim Gottesdienst in Paderborn
Von Reinhard Brockmann Paderborn (WB). »Damit sie eins sind«: Das Johannes-Wort beförderte am Freitag einen ökumenischen Festgottesdienst im Hohen Dom zu Paderborn zu einem eindrucksvollen Bekenntnis des Wunsches nach Einheit verschiedener christlicher Kirchen.
Die Mahnung zur Gemeinsamkeit gründe schon in der Rede Jesu zu seinen Jüngern, rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, der Festgemeinde in Erinnerung. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumene versammelten sich zwei katholische Bischöfe, ein koptischer Bischof, ein Bischof der Evangelischen Freikirchen in Deutschland, sowie der Präses der Westfälischen und der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche um einen Altar. Lehmann erinnerte: »Es geht gar nicht zuerst um die Einheit untereinander, sondern um die Einheit mit Gott«. Nach dieser Vorrede sprach er offen von Enttäuschungen und Sehnsüchten, dass Christen mehr zusammenfänden. Der Ruf zur Einheit werde »zwar vernommen, aber nicht tief genug verwirklicht«, predigte Lehmann. Gottes Segen für die »Beziehungen aller Christenmenschen« erbat Präses Alfred Buß aus Bielefeld, Metropolit Augoustinos von Deutschland beschwor den dreieinigen Gott und Lippes Superintendent Martin Dutzmann bezog das Miteinander von Juden, Christen und Muslimen in seine Fürbitte ein. Lehmanns Predigt und eine Ansprache am Abend von Kardinal Walter Kasper waren von Erinnerungen an den früheren Paderborner Bischof Lorenz Kardinal Jaeger geprägt. Am Tag seiner Bischofsweihe im Kriegsjahr 1941 hatte Jaeger erklärt: »Ich kann das Wort Frieden nicht aussprechen in dieser Stunde, ohne auch unserer evangelischen Glaubensbrüder in der Liebe des guten Hirten zu gedenken«. Kardinal Kasper hat sein Amt als »Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen« im Vatikan der Vorarbeit des Paderborners zum zweiten Vatikanischen Konzil zu verdanken. Mehrfach wurde am Freitag daran erinnert. Mit Stolz verwies Paderborns heutiger Erzbischof Hans-Josef Becker auf ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. Das gemeinsame Zeugnis der Christen werde an Wirkkraft in der Welt zunehmen, je mehr es mit einer Stimme gegeben werde, heißt es in dem apostolischen Segensschreiben.
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