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226 Jahre Haft wegen Schwarzarbeit

Zöllner ermittelten 2006 in NRW einen Schaden von 112,6 Millionen Euro

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Im Kampf gegen illegale Beschäftigung haben die Zollbehörden in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr in großem Umgang illegal erwirtschaftete Gewinne sichergestellt.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) bei der Oberfinanzdirektion Köln gibt den Wert der so genannten Vermögensabschöpfung mit 3,6 Millionen Euro an. Dies sei gegenüber 2005 eine Steigerung von 131 Prozent, sagte am Freitag FKS-Sprecher Dr. Heinz Michael Horst. 2005 seien bei Tätern Vermögensgegenstände im Wert von 1,6 Millionen Euro gesichert worden.
Allein im Bezirk des Hauptzollamtes Bielefeld (Ostwestfalen-Lippe und weite Teile des Sauerlandes) wurden 1,1 Millionen Euro beschlagnahmt. Das ist 15 Mal soviel wie 2005 (72 258 Euro).
Ein Plus ergab sich 2006 in NRW auch beim Abschluss von Ermittlungsverfahren. Sie stiegen um acht Prozent von 18 225 auf 19 765. Die Gerichte verhängten im vergangenen Jahr Freiheitsstrafen von insgesamt 226 Jahren. Gegenüber 2005 (207 Jahre) eine Steigerung von neun Prozent. Zudem wurden Geldstrafen in Höhe von 4,2 Millionen Euro verhängt - ein Plus von vier Prozent. 2005 waren es vier Millionen Euro.
Die Summe der von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit in Nordrhein-Westfalen festgesetzten Bußgelder betrug 8,4 Millionen Euro. Gegenüber 2005 (7,8 Millionen Euro) eine Zunahme von acht Prozent.
Insgesamt stellten die Zöllner in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr einen Schaden durch Schwarzarbeit in Höhe von 112,6 Millionen Euro fest. An ihren Arbeitsstellen wurden 60 628 Personen überprüft. Bei der Prüfung von Arbeitgebern ergab sich eine Zahl von 12 319.
Die Überprüfung von Arbeitgebern hat vor allem im Bereich des Hauptzollamtes Bielefeld zugenommen. Die Zahl stieg um knapp 50 Prozent, von 972 im Jahr 2005 auf 1431. An ihren Arbeitsstellen wurden 11 287 Beschäftigte kontrollierte. Das ist eine Zunahme von 9,1 Prozent.

Artikel vom 24.03.2007