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100 Tote durchMunitionsexplosion

Auch SOS-Kinderdorf Maputo schwer beschädigt - aber alle gerettet

Verletzte warten auf Versorgung im Krankenhaus. Foto: Reuters

Maputo (dpa). Raketeneinschläge, Granatexplosionen, Feuer und Schreie: Für die Bewohner von Mosambiks Haupstadt Maputo wurde der Albtraum des 1992 beendeten Bürgerkriegs wieder lebendig. Stundenlang erschütterten Donnerstagnacht Explosionen im größten Waffenlager des afrikanischen Landes die Millionenmetropole. Knapp 100 Tote und mehr als 400 Verletzte lautete die vorläufige Opferbilanz am Freitag - Tendenz steigend. Als Explosionsursache wurde die seit Wochen anhaltende Hitzewelle genannt.
Im Krankenhaus spielten sich schreckliche Szenen ab. Freunde und Verwandte brachten blutüberströmte Verletzte. »Es war wie im Krieg«, schilderte ein Augenzeuge. Die Bevölkerung geriet in Panik, strömte auf die Straßen. Dort zischten Geschosse durch die Gegend, landeten in Wohngebieten. Selbst im 15 Kilometer entfernten Gebäude des Kinderhilfswerks UNICEF waren die Erschütterungen zu spüren. Gut drei Stunden hielt der Geschosshagel vom Malhazine-Waffenlager an.
Von schweren Zerstörungen berichtete auch der Hermann-Gmeiner-Fonds: Die Explosionsserie habe das zwei Kilometer entfernte SOS-Kinderdorf schwer beschädigt. Die 100 Kinder und 30 Mitarbeiter des Dorfes blieben jedoch dank schneller Evakuierung unverletzt. Dorfleiter Jamie Alves: »Die Kinder saßen gerade beim Abendessen, als mit einem ohrenbetäubenden Krachen die Erde bebte und eine Feuersäule in den Himmel schoss.«

Artikel vom 24.03.2007