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Vorsorge teils auf Stand von 1976

Liberale beklagen Krebs-Prävention

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Die Krebsvorsorge für Frauen könnte besser sein. Sie verharrt in Teilen auf dem Stand von 1976. Liberale Frauen aus Ostwestfalen-Lippe wollen das ändern.
Brigitte Kesternich führt »Liberale Frauen OWL«.

Der Umfang des Krebsvorsorgeprogramms für Frauen sei vor mehr als 30 Jahren von der Bundeskassenärztlichen Vereinigung festgelegt worden, beklagt Brigitte Kesternich. Die am Wochenende in Bielefeld gewählte neue Vorsitzende der Liberalen Frauen OWL verschweigt nicht, dass es 2002 und 2003 Änderungen gab, dennoch blieben bis heute lebensrettende Möglichkeiten zur Prävention außen vor: Verbesserte zytologische (Zell-) Untersuchungsmöglichkeiten, Nachweis des krebserregenden HPV-Virus, Ultraschalldiagnostik und jegliche Form der Beratung. »Wir wollen dies nicht als IGEL-Angebot, also gegen Zuzahlung aus der eigenen Tasche, sondern als Leistung für alle Pflichtversicherten«, sagte die 52-Jährige aus Salzkotten. Die unzureichenden Pflicht-Untersuchungsmethoden machten eine vernünftige und lebensrettende Prävention unmöglich. Völlig unüberschaubar seien die enormen Kosten, die durch nicht rechtzeitig erkannte und behandelte Erkrankungen verursacht würden.
Die einzigen Anpassungen an den Stand der Medizin über den Rahmen von 1976 hinaus betreffen die Darmkrebserkennung vom 55. Lebensjahr an und die Mammographie von 50 an.
Der jüngste Antrag der liberalen Frauen solle über den FDP-Landes- und Bundesparteitag zu einer NRW-Bundesratsinitiative führen, sagte Kesternich weiter. Sie übernahm bei Vorstandswahlen den Vorsitz von Jessica Terhorst aus Bünde, die Beisitzerin bleibt. Weiter im Vorstand: Ruth Barlmeyer, (Schloß Holte-Stukenbrock), Sabine Wolf (Steinheim), Sabine Elders (Bielefeld), Sonja Ziemann-Heitkemper (Hiddenhausen) und Martina Hannen (Lage).

Artikel vom 26.03.2007