Bielefelderin (83) Opfer von »Enkeltrick« - Appell an Banken
Bielefeld (WB/hz). Die Polizei ist fassungslos, die miesen Täter reiben sich die Hände: Aller Warnungen der Ordnungshüter zum trotz ist zum zweiten Mal in dieser Woche eine Seniorin auf den so genannten Enkeltrick hereingefallen. Waren im ersten Fall 11 000 Euro, die gesamten Ersparnisse einer 87-Jährigen, erbeutet worden, beträgt der Schaden nach der aktuellen Tat vom vergangenen Mittwoch 8800 Euro. Diese Summe hatte eine 83-Jährige von der Weddigenstraße gutgläubig an eine etwa 30 Jahre alte Frau ausländischer Herkunft übergeben. Wie im ersten Fall vom Wochenbeginn war es wieder der »Neffe«, der telefonisch um einen Sofortkredit bat. Dabei tischte der Betrüger dem 83-Jährigen Opfer eine dreiste Lügengeschichte auf. Er habe, so der Anrufer, in München einen Autounfall verursacht und müsse nun den Schaden regulieren. Das benötigte Geld werde von der Sekretärin einer Leihwagenfirma in Bielefeld abgeholt. Die Rentnerin glaubte dem Mann am Telefon, hob die 8800 Euro bei ihrer Bank vom Konto ab und übergab das Bargeld dann der »Sekretärin«. Von dieser Frau liegt folgende Beschreibung vor: Ausländerin, etwa 30 Jahre alt und 1,75 Meter groß, bekleidet mit dunkler Jacke und dunkler Hose. Außerdem hatte die Komplizin des Betrügers eine braune Handtasche dabei und trug einen Hut. Ebenfalls am vergangenen Mittwoch versuchten vermutlich die selben Trickbetrüger, eine 82-jährige Rentnerin von der Bromberger Straße mit der gleichen Masche um ihr Geld zu erleichtern. Wieder war es der »Neffe«, der am Telefon von einem Unfall berichtete und dreist 20 000 Euro forderte. Erfolglos - die Rentnerin beendete das Gespräch, nachdem sie bemerkt hatte, dass der Anrufer nicht ihr Neffe war. Nach dem zweiten geglückten Enkeltrick in dieser Woche appelliert Polizeisprecher Friedhelm Burchard noch einmal an alle Bielefelder Banken, besonders ältere Kunden anzusprechen, wenn diese plötzlich große Bargeldsummen von Konten abheben. Hauptkommissar Burchard: »Offensichtlich sind bislang alle Ratschläge der Polizei an die hiesigen Kreditinstitute ins Leere gelaufen. Denn der 83-Jährigen von der Weddigenstraße waren ohne irgendeine Nachfrage am Bankschalter die 8800 Euro ausgezahlt worden.«
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