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Air Berlin kauft LTU

Schulden im Gepäck


Luftschlösser führen auch in den Wolken meist nur ein kurzes Leben. Joachim Hunold, Eigentümer und Chef der Nummer 2 am deutschen Fliegerhimmel, ist allerdings eher für seine Hemdsärmeligkeit bekannt - weniger für Hirngespinste.
Tatsächlich ergeben sich für seine Air Berlin aus der Fusion mit LTU zahlreiche natürliche Synergien. Der Ferienflieger ist dort besonders stark, wo Air Berlin noch Lücken im Flugprogramm hat: auf Langstrecken und am Flughafen Düsseldorf. Branchenkenner sprechen deshalb schon - ähnlich wie nach dem erst sieben Monate zurückliegenden Kauf des Billigfliegers DBA - von einer »Integration mit dem Malerpinsel«: Abgesehen von einem neuen Anstrich seien keine große Veränderungen notwendig. Und selbst die Farbe verlangt keine große Umstellung. Beide, Air Berlin und LTU, fliegen traditionell auf Rot.
Rot ist allerdings auch das Stichwort, das die Flitterwochen nach der nun beschlossenen Hochzeit etwas verkürzen könnte. LTU flog jahrelang und noch bis vor kurzem mit Verlust.
So etwas kann sich Hunold nicht leisten. Nicht der Kaufpreis von 140 Millionen Euro, sondern die Schulden der LTU in Höhe von 200 Millionen belasten den gemeinsamen Neustart. Bernhard Hertlein

Artikel vom 28.03.2007