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Flensburg hat's schwer

Kieler hingegen in der Champions League auf Finalkurs

Flensburg (dpa). Die Finalaussichten der SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Champions-League sind nicht so gut.
Die SG gewann bereits am Freitag das Halbfinal-Hinspiel gegen den spanischen Vertreter CBM Valladolid mit 32:30 (17:15), doch ob das Mini-Polster bei den heimstarken Iberern reicht, ist fraglich.
Dank einer Klasseleistung hat der deutsche Meister THW Kiel Kurs aufs Finale genommen. Beim spanischen Weltklasse-Team Portland San Antonio unterlagen die Norddeutschen im Halbfinal-Hinspiel nur 28:30 (18:17) und haben nun alle Chancen auf ihre zweite Final-Teilnahme nach 2000.
Der SC Magdeburg, der 2002 als erstes und bislang einziges deutsches Team die »Königsklasse« gewann, legte mit dem 32:24 (14:13) im EHF-Pokal-Halbfinale gegen Grasshoppers Zürich ein beruhigendes Polster vor. Im Europacup der Pokalsieger reiste der HSV Hamburg nach der 18:20 (10:10)-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel beim bosnischen Tabellenführer RK Bosna Sarajevo enttäuscht in die Hansestadt zurück. Das Finale dürfte jedoch erreichbar sein.
Die Kieler sahen in der hektischen Partie vor 3000 Zuschauern in der Universitäts-Sporthalle von Pamplona lange Zeit wie der Sieger aus und beeindruckten mit einem couragierten Auftritt. Schon nach fünf Minuten lagen sie mit 3:0 in Front und ließen die Gastgeber, die nach 21 Spielen in der spanischen Meisterschaft noch ungeschlagen sind, erst in der 28. Minute (17:16) erstmals in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit fanden die Spanier jedoch besser ins Spiel. Vor allem der eingewechselte Torhüter Tomas Svensson, der einst beim HSV spielte, parierte mehrfach Würfe der Kieler in großem Stil.
Auch Thierry Omeyer im THW-Tor hatte mit mehr als 20 Paraden großartige Szenen. Eine Schwächephase leistete sich der deutsche Meister, als er in Überzahl klare Torchancen ausließ. Zudem wurden die Schleswig-Holsteiner durch neun Zeitstrafen geschwächt. Kim Andersson wurde nach drei Zeitstrafen gar aus dem Spiel genommen.
Die Flensburger hatten vor 6300 Zuschauern in der Campushalle Mühe, ihre Nervosität abzulegen. Mehrere Tormöglichkeiten wurden leichtfertig vergeben, technische Fehler im Aufbau bremsten das Angriffsspiel. Auch in der Abwehr kamen die Flensburger nicht wie gewohnt zum Zuge. Dan Beutler im Tor der Gastgeber verhinderte mehrfach mit herausragenden Paraden einen Rückstand. Der Tabellenfünfte der spanischen Liga, der im Viertelfinale den VfL Gummersbach ausgeschaltet hatte, ließ sich von der lautstarken Kulisse nicht beeindrucken.

Artikel vom 26.03.2007